KWF Sandra Venus und Gilbert Isep
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Wirtschaft

KWF: Pandemie bremste Investitionen

Der Kärntner Wirtschaftssförderungsfonds hat am Mittwoch Bilanz über die abgelaufene Förderperiode gezogen. Die Zahl der Förderanträge sank um rund fünf Prozent; auch das Fördervolumen reduzierte sich um knapp neun Prozent auf 26,1 Millionen Euro.

160 Millionen Euro investierten die heimischen Unternehmen im abgelaufenen Jahr trotz Krise. Das ist zwar um ein gutes Drittel weniger als in der Vergleichsperiode, aber deutlich mehr, als nach drei Lockdowns zu erwarten war, hieß es am Mittwoch vom Kärntner Wirtschaftsförderungsfonds (KWF). Mit den Investitionen sollen rund 600 Arbeitsplätze geschaffen werden, so das Ziel.

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KWF-Zentrale in Klagenfurt

2020 mehr Unterstützung für Klein- und Mittelbetriebe

Wegen der Coronavirus-Krise verlagerte der KWF den Schwerpunkt seiner Unterstützungsarbeit im vergangenen Jahr. Um sicher zu stellen, dass sämtliche Bundesförderungen in puncto Coronavirus-Hilfen abgeholt werden konnten, wurde Mitte des Jahres ein Stabilisierungsfonds speziell für Klein- und Mittelbetriebe geschaffen, mit dem Beratungen, Zuschüsse, Beteiligungen und Darlehen rasch gewährt werden konnten. 30 Millionen Euro wurden von Seiten des Landes dafür zusätzlich bereit gestellt.

Laut Gilbert Isep, dem Kuratoriumsvorsitzenden des Kärntner Wirtschaftsförderungsfonds, sei auch eine Kooperation mit den Steuer- und Wirtschaftsprüfern eingegangen worden. Sie hätten Unternehmen bei der Antragstellung unterstützt. Es gab rund 6.590 Fälle, die betreut wurden. Drei Millionen Euro wurden bis ins erste Quartal hinein ausbezahlt.

Zukunftsfähigkeit oft schwer einschätzbar

Laut Sanda Venus vom KWF-Vorstand falle bei der Förderarbeit insgesamt auf, dass es immer schwieriger werde, die Zukunftsfähigkeit von Geschäftsmodellen einzuschätzen. Oft sei ein großer Teil des eingesetzten Kapitals Risikokapital, weil man nicht wisse, wohin die Reise gehe.

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 645 Förderanträge von Kärntner Unternehmen genehmigt. Den größten Anteil davon stellten Gewerbebetriebe, gefolgt von Tourismus, Industrie und Handel. Mehr als 60 Prozent der Fördervolumina gingen in Klein- und Mittelunternehmen. Dort soll auch weiterhin investiert werden, um die gesunde Struktur zu erhalten, sagt KWF-Vorständin Sandra Venus. Rund 45 Millionen Euro stehen aus dem Stabilisierungsfons und der KWF-Basisfinanzierung heuer zur Verfügung.