Jeder von uns lebt in gebauten Räumen, geht durch verbaute Gebiete uns schüttelt mitunter den Kopf, wenn er oder sie an offensichtlichen Bausünden vorbeikommt.
Kärnten übernahm mit den neuen baukulturellen Leitlinien in Österreich erst vor kurzem eine Vorreiterrolle. Jetzt gelte es, die Sinne zu schärfen, sagt Kulturreferent LH Peter Kaiser (SPÖ): „Aus Kultur-Raum-Landschaft entsteht Baukultur. Dieser Zugang wurde vom Fachbeitrag für Baukultur gewählt und ist viel umfassender als es der Bereich Bauen alleine widerspiegelt.“
Gesteigerte Sensibilität wahrnehmbar
Der Vorsitzende des Baukulturbeirates im Land, Peter Nigst, ist ein unermüdlicher Kämpfer für mehr Bewusstsein im Land. Er attestiert den Kärntnerinnen und Kärntnern in Sachen Bauen und Verbauen mittlerweile eine höhere Sensibilität: „Es ist bereits ein gewisses Unbehagen bei den Menschen merkbar – die vernünftigen Dingen in Sachen Baukultur entgegenlaufen.“ Chalet-Bauten auf den Almen etwa würden immer wieder für Aufregung sorgen. Dabei gehe es laut Nigst um die Frage, welche Entscheidungen man als Gesellschaft verantworten können wird.
Baukultur soll digital erlebbar werden
Die Schaltselle des Baukulturjahres ist das Architekturhaus Kärnten mit seiner Leiterin Raffaela Lackner. Sie ist auch federführend bei der Gestaltung unterschiedlichster Programmpunkte, die bis Jahresende stattfinden werden: „Wir wollen Baukultur erleb- und erfahrbar machen. Baukultur ist eine Querschnittsmaterie. Es betrifft nicht nur die Architektur eines einzelnen Gebäudes, sondern unser aller Leben. Das wollen wir heuer im Baukulturjahr sichtbar machen.“
Seit 2003 werden im Architekturhaus Kärnten qualitativ hochwertige Bauwerke aus Kärnten gesammelt und dokumentiert. Die Details dazu sollen in einem Online-Baukulturführer für Kärnten Interessierten zugänglich gemacht werden. „Man kann sich darin regionale und auch thematische Touren selbst zusammenstellen, durch Kärnten wandern und Baukultur erleben.“