Asiatischer Kuckuck
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Umwelt

Wer hört wann und wo den Kuckuck?

Der Kuckuck sollte dieser Tage aus seinem Überwinterungsquartier in Afrika ankommen. Um herauszufinden, ob er schon da ist bzw. wann er bei uns ankommt, ersucht die Vogelschutzorganisation „BirdLife Österreich“ darum, erste „Kuckucks-Begegnung“ zu melden.

Weil der Kuckuck nicht überall zu hören sei ruft Birdlife Österreich dazu auf, den Kuckuck zu melden. Auf der Homepage von Birdlife Österreich gibt es unter der Rubrik Kuckuck die Möglichkeit dazu. Jeder kann mitmachen. Ziel dieses Projektes ist es unter anderem, mehr über die Veränderung der Population zu erfahren.

Um 20 Prozent weniger Brutvögel vermutet

In Kärnten gibt es ein eigenes Projekt über diese Vogelart, das in Kooperation mit dem Naturwissenschaftlichen Verein durchgeführt wird. Ziel ist es zu erforschen, wo es den Kuckuck gibt und wo vielleicht nicht mehr. Es gehe auch um die Frage, wie früh er mittlerweile ankommen. Durch den Klimawandel sei laut Andreas Kleewein von Birdlife zu vermuten, dass der Kuckuck auf lange Sicht gesehen eine der Verlierervogelarten sein werde.

Es wird davon ausgegangen, dass bereits rund 20 Prozent weniger Kuckucksvögel in Kärnten zu finden seien. 2006 lag der Bestand noch bei 2.000 bis 3.000 Brutvögeln.

Meist Kurzstreckenzieher als Wirtsvögel

Gerne schiebt der Kuckuck sein Ei zum Beispiel dem Hausrotschwanzes unter und macht ihn somit zu einem sogenannten „Wirtsvogel“. An dieser Stelle wird es schon schwierig für den Kuckuck: „Die Wirtsvögel sind Kurzstreckenzieher. Sie überwintern im Mittelmeerraum. Somit sind sie auch, wenn es wärmer wird, früher wieder im Brutgebiet.“

Der Kuckuck als Langstreckenzieher könne aber in Afrika nicht abschätzen, wie warm es tatsächlich schon in Europa sei. „Wenn er es wissen würde könnte er früher losfliegen, aber das kann er nicht“, so der Experte.

„Timing“ bei Eiablage entscheidend

Abgesehen von der nicht ungefährlichen Rückreise aus dem Winterquartier, hat der Kuckuck auch ein zeitliches Problem: Er braucht eine gewisse Vorbereitungszeit, um sein Ei in dem fremden Nest platzieren zu können: „Er beobachtet den Wirtsvogel sehr genau. Wird das Ei zu früh abgelegt, wird der Wirtsvogel misstrauisch und gibt womöglich das Gelege auf. Er darf das Ei auch nicht zu spät in das Gelege des Wirtsvogels ablegen, denn es droht die Gefahr, dass das Kuckucksei nicht mehr ausreichend bebrütet wird.“

Ein Ei pro Nest wird meistens abgelegt. Im Laufe der Brutsaison versucht der Kuckuck bei mehreren Nestern sein Glück. So kann es durchaus sein, dass er auch vier Versuche startet.