Goldmünze
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Chronik

Betrug mit überteuerten Goldmünzen

In Krisenzeiten investieren Viele in sichere Werte wie Gold. Diesen Trend versuchen auch unredliche Verkäufer zu nutzen und bieten billige Münzen um ein Vielfaches zu teuer an. Dabei gehen sie so geschickt vor, dass der Klagsweg meist mühsam ist.

Es ist ein nur scheinbar attraktives Angebot, das häufig an Pensionisten vom hochoffiziell klingenden Österreichischen Münzkontor versendet wird: Eine Feingold-Münze mit angeblichem Wert von 110 Euro wird nach Gutschrift um rund 40 Euro angeboten.

Eine 80 Jahre alte Pensionistin aus Klagenfurt bestellte die Münze, bat aber einen Vertrauten, die sehr kompakt in Plexiglas eingeschweißte Münze prüfen zu lassen.

Prüfung ergab Wert von 7,50 Euro

Bei der ÖGUSSA, der Österreichischen Gold- und Silberscheideanstalt, wurde die Münze aus der Verpackung entnommen, erzählt der Vertraute der Pensionistin: „Die Überraschung war groß, denn dahinter befand sich ein mikroskopisch dünnes Goldblättchen, das in Folie eingeschweist war, damit es nicht zerbricht. Es wurde abgewogen und wir kamen drauf, dass es – auch wenn es Feingold ist – nicht einen Wert von 40, sondern nur von 7,50 Euro hat.“ Das entspricht weniger als einem Fünftel der bezahlten Summe.

AK hilft bei Rückabwicklung

Ist eine Ware weniger als die Hälfte des Kaufpreises wert, kann der Kauf rückabgewickelt werden, heißt es aus der Arbeiterkammer. Herwig Höfferer vom Konsumentenschutz kennt das Münzkontor, das in der Schweiz angesiedelt ist. Erst im vorigen Jahr konnte vom Verein für Konsumenteninformation eine gerichtliche Entschädigung erwirkt werden, auch für Münz-Abos, die abgeschlossen wurden. Die Arbeiterkammer hilft bei diesen Fällen, sagt Höfferer, auch wenn es oft schwierig sei, tatsächlich zu dem Geld zu kommen.

Wie groß der Schaden sein kann, zeigt ein Beispiel: Eine Konsumentin kaufte beim Münzkontor Münzen um fast 21.000 Euro. Der Materialwert lag jedoch bei nicht einmal 700 Euro.