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Coronavirus

Land plant fixe Impfstationen

Am Samstag ist in Kärnten die 100.000. Impfdosis verabreicht worden. Nach Ostern sollen fünf fixe Impfstationen in Betrieb gehen. Es wird auch auf die bisher 270 Impfärzte im niedergelassenen Bereich gesetzt.

Der Impfplan habe bis zur zwölften Kalenderwoche 40.000 Einzelimpfungen vorgesehen. „Wir konnten deutlich mehr immunisieren und haben unsere eigenen Prognosen übertroffen“, erklärte Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) bei einer Online-Pressekonferenz am Samstag. Mit diesen Zahlen liege Kärnten österreichweit „im Spitzenfeld“, betonte Prettner.

100.000 Impfdosen in Kärnten verabreicht

Am Samstag wurde in Kärnten die 100.000 Impfdosis verabreicht. Nach wie vor werden über 80-Jährige geimpft, mittlerweile sind aber auch schon Menschen ab 65 an der Reihe.

13 Prozent der Bevölkerung teilimmunisiert

In den nächsten 14 Tagen sollen die Impfungen der Hochrisikogruppe zum größten Teil abgeschlossen sein. Ab Kalenderwoche 16 erwartet man sich größere Impfstofflieferungen und damit auch eine weitere Beschleunigung im Impfablauf.

„100.000 Impfdosen sind – gemessen an den vorhandenen Impfdosen – ein sehr guter Wert, aber natürlich wäre es mir als Gesundheitsreferentin lieber, wenn die Impfdosen noch schneller und in noch größeren Mengen vorhanden wären“, meinte Prettner. Die Gesundheitsreferentin sagte, dass man bei der Impfabwicklung nicht nur davon abhängig sei, wann wieviel Impfstoff über den Bund geliefert werde.

Impfaktion für Über-80-Jährige vor Abschluss

Es gehe vor allem auch darum, professionell und flexibel aufgestellt zu sein. In diesem Zusammenhang dankte sie den Partnern Österreichische Gesundheitskasse, Österreichisches Rotes Kreuz, Ärztekammer, niedergelassene Ärztinnen und Ärzte, Apothekerkammer und Bundesheer.

Laut Prettner soll in den nächsten Tagen die Impfaktion für die Über-80-Jährigen durch die Österreichische Gesundheitskasse abgeschlossen sein. Von den rund 35.000 Personen aus dieser Gruppe meldeten sich fast 30.000 an und konnten wohnortnahe geimpft werden. „Die älteste dieser Personen war 104 Jahre alt“, so Prettner.

Bereits vier Impfrunden in Alten- und Pflegeheimen

Ab Anfang Jänner habe man das Gesundheitspersonal bei einer sehr hohen Impfbereitschaft geimpft. „Bei den Alten- und Pflegeheimen war Kärnten sowohl beim Erststich als auch beim Zweitstich das erste Bundesland“, so die Gesundheitsreferentin weiter.

In mittlerweile vier Impfrunden habe man 80 Prozent der Bewohner und mehr als 70 Prozent des Personals erreicht. Mit den Impfungen habe man auch die Infektionsentwicklung in den Heimen unter Kontrolle bringen können. Derzeit seien in den Pflegeeinrichtungen drei Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie acht Bewohner infiziert.

In Abstimmung mit dem Bund habe man auch die Besuchsregelungen lockern können. 3.365 Menschen mit Behinderung, sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diesem Bereich wurden laut Prettner ebenfalls bereits geimpft.

Derzeit parallel fünf Impfaktionen

Außerdem habe man einen Teil des über 45 Jahre alten Personals in Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen geimpft. „Diese Personengruppe wurde vorgezogen, als der Impfstoff von AstraZeneca noch nicht für Über-65-Jährige und die Hochrisikogruppe empfohlen war. Als das vom Nationalen Impfgremium geändert wurde, haben wir uns verstärkt auf die Altersgruppen fokussiert“, erklärte Prettner.

Derzeit würden fünf Impfaktionen in Kärnten parallel laufen: die finale Impfaktion der Über-80-Jährigen bei der Österreichischen Gesundheitskasse, die Impfaktion der 79- bis 65-Jährigen, die Impfaktion der Hochrisikogruppe, Impfungen in 17 Einrichtungen der Chancengleichheit sowie die Impfungen im niedergelassenen Bereich. Im niedergelassenen Bereich gehe man ebenso nach dem Impfplan des Bundes vor, priorisiere also die Hochrisikogruppe und Personen über 65.

Prettner: Jeder Impfwillige soll drankommen"

Bei den aktuell fast 31.000 Genesenen in Kärnten sei die Situation so, dass sie nach Empfehlung des Gesundheitsministeriums nur eine Teilimpfung brauchen und zwar sechs bis acht Monate nach der durchgemachten Erkrankung. Die Gesundheitsreferentin versicherte, dass jede und jeder Impfwillige in Kärnten eine Impfung bekomme. „Wir tun alles, damit möglichst viele möglichst schnell geimpft werden“, betonte sie und rief die Menschen dazu auf, weiterhin vorsichtig zu sein.

Permanente Impfzentren in Städten geplant

Die 270 niedergelassenen Ärzte, die Impfungen anbieten, bekommen in der nächsten Woche 10.000 Dosen von Astra Zeneca, vor allem im ländlichen Bereich.

In den Städten Klagenfurt, Villach, Spittal, Wolfsberg und St. Veit an der Glan wird es nach Ostern permanente Impfzentren geben, sagte Veronika Burger, die Koordinatorin des Landes. Die Liefermenge der Impfstoffe soll sich im April vervierfachen, sagt Burger. Am verlässlichsten sei da Biontech/Pfizer. Die Gesundheitsreferentin kündigte auch Impfaktionen in Betrieben an, sofern diese selbst organisiert würden.

FPÖ kritisiert Schwachstellen bei Impfplattform

FPÖ-Chef Klubobmann Gernot Darmann kritisiert, dass es nach wie vor zu Problemen mit der Kärntner Impfplattform komme. Am Samstag sei bekannt geworden, dass unter 80-Jährige zweimal per E-Mail informiert wurden, sich für eine Impfung anzumelden, ohne dass dies schlussendlich technisch möglich war. Das Land müsse technische Schwachstellen raschestmöglich beseitigen, fordert Darmann.

Aktuelle Zahlen

In Kärnten gab es von Freitag auf Samstag 184 Neuinfektionen und zwei Todesfälle in Zusammenhang mit Covid-19 (Stand 8.00 Uhr). 79 Personen befinden sich im Spital, 17 davon auf Intensivstationen. Am Samstag wurden 1.593 Infizierte verzeichnet, 30.933 sind mittlerweile wieder gesund.