Kinder lernen mit Avatar
No Isolation
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Bildung

Avatare helfen kranken Kindern im Unterricht

Etwa 17.000 Kinder und Jugendliche können aufgrund chronischer Erkrankungen nicht regelmäßig am Unterricht teilnehmen. In einem Projekt wird getestet, ob sich kleine Roboter als Avatare für die Kinder im Unterricht eignen.

Mit dem Avatar können krankheitsbedingt abwesende Kinder und Jugendliche in gewisser Weise auch physisch weiterhin am Unterricht teilnehmen. Der etwa 30 Zentimeter große Roboter befindet sich statt des Kindes in der Klasse und verfügt auch über ein gewisses Maß an Interaktionsfähigkeit, sagte Agnes Turner. Sie forscht am Institut für Unterrichts- und Schulentwicklung der Universität Klagenfurt: „Das sind Kinder, die lange krank sind, über Wochen oder Monate.“ Die Kinder fallen dadurch nicht emotional aus der Schule heraus.

Eine Kamera überträgt das Geschehen im Klassenzimmer auf das Tablet des kranken Kindes. Will sich die Schülerin, der Schüler melden, leuchtet der Kopf des Avatars auf. Auch Gefühle und Stimmungen kann der kleine Roboter vermitteln: „Er kann lächeln, das Kind spricht über den Avatar mit Klassenkameraden oder den Lehrern.“

Avatar mit glücklichem Gesichtsausdruck
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Avatar mit lächelndem Gesichtsausdruck

Positive Rückmeldungen

Der Vorteil gegenüber Distance Learning am PC: Das kranke Kind kann den Avatar anmalen oder bekleben und er ist leicht mitzunehmen. Ziel der Forschung ist es, mehr über die Möglichkeiten digitalisierten Unterrichts herauszufinden, so Turner: „Was bedeutet es für den Unterricht und den Lehrer, trotzdem eine gute Lehrbeziehung aufrecht zu erhalten. Das kann in die Lehrerausbildung einfließen.“

Das Projekt wird von der Innovationsstiftung für Bildung mit 60.000 Euro gefördert und ist auf drei Jahre angelegt. Mit aktuell elf Avataren sind die ersten Rückmeldungen sehr positiv, 30 sollen es werden. Kooperationspartner sind die MedUni Wien und die Heilstättenschule. Erste Forschungsergebnisse sollen im Herbst vorliegen.