Intensivstation im Klinikum Klagenfurt
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Coronavirus

CoV-Patientenübernahme nicht ausgeschlossen

Die Situation auf Kärntens Intensivstationen sei noch überschaubar; eine Übernahme von Covid-19-Patienten aus anderen Bundesländern möglich, so Rudolf Likar, Mitglied in einem österreichweiten Intensiv- Koordinationsgremium. Er warnt gleichzeitig vor Fachpersonalmangel.

92 Kärntnerinnen und Kärntner waren mit Stand Donnerstag aufgrund einer Covid-19 Erkrankung in Spitalsbehandlung. 16 von ihnen müssen auf einer Intensivstation behandelt werden. Am Klinikum Klagenfurt sind es neun, in Villach vier, in Spittal, Friesach und Wolfsberg jeweils einer.

Es sei zwar zur Zeit noch nicht angedacht, Covid-19-Patienten aus dem Osten Österreichs zu übernehmen. Aber zwei, drei Patienten könnten bei Überlastung in Wien schon intensivmedizinisch in Kärnten behandelt werden, so Ruolf Likar, Abteilungsvorstand für Anästhesie und Intensivmedizin im Klinikum Klagenfurt, am Donnerstag nach einem neuerlichen Austausch mit anderen Bundesländern. Sollten die Zahl der Intensivpflichtigen Covid-19-Patienten in den kommenden Tagen auch in Kärnten steigen, müssten geplante Operationen verschoben werden, um vorsorglich Kapazitäten auf den Intensivstationen zu schaffen, sagt Likar.

Fachpersonal auf Intensivstationen fehlt

Ein Problem, das auch auf Kärnten zukommen werde, sei der Mangel an Pflegepersonal auf den Intensivstationen. 20 bis 30 Fachkräfte würden jetzt schon alleine in Kärnten fehlen, sagt Likar. Es könnten in den Fachhochschulen mehr Studierende dieser Sparte aufgenommen werden. Abhilfe schaffen werde auch ein Lehrgang zur Intensivpflege, als Spezialisierung der Gesundheits- und Krankenpflege, der seit Jänner erstmals in Kärnten über die Fachhochschule angeboten wird. 25 Teilnehmer werden in einem Jahr mit ihrer Ausbildung zum Intensivpfleger fertig sein.

Einen Engpass am Stammpersonal in den Krankenanstalten gebe es jetzt nicht mehr, so wie zeitweise noch im Vorjahr, weil auch die Durchimpfungsrate der Belegschaft hoch genug sei, um einer Quarantäne vorzubeugen, sagt Likar.