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Coronavirus

Handelsangestellte hoffen auf mehr CoV-Tests

Das Testen gilt für die Bundesregierung als wichtigste Maßnahme im Kampf gegen die Pandemie. In vielen Betrieben wird sie nur teilweise umgesetzt. So wünschen sich die heimischen Handelsangestellten mehr Tests an ihrer Arbeitsstätte.

Wie werden die Mitarbeiter im Handel getestet? Die Antwort darauf ist vielfältig, wie ein Rundruf des ORF Kärnten zeigt. Beispielsweise wird das Verkaufspersonal der Bäckerei Wienerroither einmal wöchentlich mit einem PCR-Test getestet. In den OBI-Baumärkten können sich die Mitarbeiter seit Februar während der Arbeitszeit im Geschäft testen lassen. Ein mobiles Team fährt die Baumärkte ab und führt ein Mal wöchentlich Coronavirus-Schnelltests durch. OBI-Personalleiterin Bettina Braun sagt, es seien gesamt schon 12.000 Tests durchgeführt worden. Der Zuspruch der Mitarbeiter sei groß.

Unterschiedliches Vorgehen in Supermärkten

Bei den großen Supermarktketten wird in den Betrieben kaum bis gar nicht getestet. Es gebe derzeit keine unternehmensinternen Testmöglichkeiten, heißt es in einer Stellungnahme der Firma Hofer und man verweist auf die öffentlichen Teststraßen: „Wenn Interesse besteht, müssen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die in unseren Filialen erhältlichen Coronavirus-Schnelltests entgeltlich erwerben. Hier gibt es keine Bevorzugung.“

Auch bei Spar Österreich gibt es in den einzelnen Filialen keine Testmöglichkeit für die Mitarbeiter, so Unternehmenssprecherin Nicole Berkmann. Es stünden genügend öffentliche Teststraßen zur Verfügung.

REWE setzt auch auf mobile Testteams

Beim REWE-Konzern, mit seinen Billa, Merkur, Penny und Bipa-Geschäften, wird das Personal vor allem an den Lager-Standorten und in der Zentrale in Wiener Neudorf getestet. Laut Pressesprecher Paul Pöttschacher seien seit Jahresbeginn österreichweit 20.000 Mitarbeiter getestet worden, davon rund 2.000 in Kärnten.

Zusätzlich seien auch mobile Teams direkt bei den Filialstandorten im Einsatz, heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme. In einigen Filialen wusste man auf ORF-Nachfrage aber gar nichts von diesen Testteams.

WK: Viele betriebliche Tests

Von der Wirtschaftskammer werden seit fünf Wochen Coronavirus-Tests in den Betrieben angeboten. Viele Betriebe würden diese Möglichkeit nützen, sagt Meinrad Höfferer, der stellvertretende Direktor der Wirtschaftskammer: „Wir haben aktuell 94 Betriebe mit mehr als 50 Mitarbeitern, die in Summe 36.000 Mitarbeiter in ihren Betrieben testen. Auch 5.000-6.000 Mitarbeiter in 50 Betrieben mit weniger als 50 Mitarbeitern werden täglich getestet.“

Die Schnelltests werden auch in das AGES-System eingemeldet, über das negative Ergebnis erhalten Getestete auch eine Bestätigung.

Auch betriebliches Impfen geplant

Neben dem betrieblichen Testen will man bald auch das betriebliche Impfen möglich machen. Mitte Mai, so Meinrad Höfferer, könnte in Betrieben mit über 200 Mitarbeitern mit dem Impfen begonnen werden – immer unter der Voraussetzung, dass es dann genügend Impfstoff gibt.