Christofer Kemperle auf Island
Christofer Kemperle
Christofer Kemperle
Lifestyle

Kärntner Fotograf am Fagradalsfjall

Der 24 Jahre alte Christofer Kemperle ist im bürgerlichen Beruf Dachdecker und Spengler. Seine Leidenschaft gilt aber der Fotografie. Frönen kann er dieser derzeit in Island, wo der Vulkan Fagradalsfjall nach 800 Jahren das erste Mal wieder ausgebrochen ist.

Gemeinsam mit zwei deutschen Fotografen ist Christofer Kemperle seit 14. März auf Island, um – richtig: zu fotografieren. Dass der Vulkan während der Fototour ausgebrochen ist, war aber „Zufall – wir haben zwar gehofft, dass er ausbricht, aber niemand von uns hat wirklich damit gerechnet.“

Video: Christofer Kemperle

Island ist derzeit fast „menschenleer“

Kemperle kommt aus Feldkirchen in Kärnten, fotografiert seit drei Jahren und wollte schon seit langem nach Island. Dass es jetzt geklappt hat, ist ein wenig der Coronavirus-Pandemie zu verdanken und dem Umstand, „dass fast keine Touristen da sind – deswegen sind alle schönen Fotomotive menschenleer.“

Vulkan Island
Christofer Kemperle
Bild: Christofer Kemperle

Für die Reise musste der Fotograf nicht wenige Auflagen auf sich nehmen: 48 Stunden vor dem Abflug nach Island ging es zum PCR-Test. In Island angekommen, wurde der Test wiederholt und der Kärntner musste fünf Tage in Quarantäne, um dann erneut PCR-getestet zu werden, bevor es ans Fotografieren gehen konnte. Die Coronasituation auf Island sei entspannt. „Wir waren schon essen, Kaffee trinken – hier ist Halligalli“. Beim Eintritt in Lokale und Geschäfte gelte allerdings Maskenpflicht.

„Es ist kein Entspannungsurlaub“

„Es ist kein Entspannungsurlaub, es geht rein um die Fotografie.“ Island erfülle seine Erwartungen. „Am ersten Tag haben wir schon Nordlichter gesehen, dann folgte der Vulkanausbruch.“

Video: Christofer Kemperle

Riesenglück: Vulkanausbrüche nur alle zehn Jahre

Es gibt zwar aktive Vulkane, die öfter ausbrechen, aber: „In Island bricht im Schnitt alle zehn Jahre einer aus. Der Vulkan, der jetzt ausgebrochen ist, war 800 Jahre inaktiv. Es ist etwas sehr besonderes für mich, dass ich dabei sein darf.“

Derzeit sei Island so gut wie menschenleer. Seine zwei deutschen Reisebegleiter kennt Kemperle von Instagram, ursprünglich wollte man nach Norwegen fliegen, was aber wegen der Pandemie nicht funktioniert hat. Aber: „Besser hätte es mit der Reise eigentlich nicht klappen können.“

Vulkan Island
Christofer Kemperle
Bild: Christofer Kemperle

Der Fagradalsfjall liegt nur 30 Kilometer von der isländischen Hauptstadt Reykjavik entfernt. Beunruhigung in der Bevölkerung gebe es deswegen aber nicht. „Es freuen sich alle, dass sie etwas zu sehen bekommen. Vor Ort waren 200 Leute – eigentlich ist es verboten, ohne Helikopter. Aber die Isländer nehmen die vier- bis fünfstündige Wanderung in Kauf, damit sie sich das aus der Nähe ansehen können.“

Video: Christofer Kemperle

„Mich hat es einfach nur glücklich gemacht“

Wie fühlt es sich also an, im Angesicht des Vulkans zu stehen? Eigentlich „unbeschreiblich“, so der Kärntner. Man spüre wie die Hitze nach oben ströme, „mich hat es einfach glücklich gemacht, auch wegen der Fotos“, so Kemperle zu diesem „Adrenalinkick“.

Aber auch abseits des Vulkanausbruchs sei Islands Landschaft an Vielfalt kaum zu überbieten: Gletscher, riesige Wasserfälle, Nordlichter, Leuchttürme, schwarze Strände und Schiffswracks – „Es ist unglaublich, was man hier innerhalb weniger hundert Kilometer erleben kann, ich kann es jedem empfehlen, hierher zu kommen.“

Vulkan Island
Christofer Kemperle
Bild: Christofer Kemperle

Fotoveröffentlichung nur auf Instagram

Von der Fotografie leben zu können, sei sein Traum. Ihm widmet Christofer Kemperle jede freie Minute. „Ich gehe nirgendwo ohne meine Kamera hin.“ Die Fotos aus Island landen auf Instagram, Kemperle hat dort unter dem Namen „kempslife_“ mehr als 23.000 Follower. Am Freitag geht es noch einmal zum Vulkan, bevor der Kärntner Fotograf am Samstag die Heimkehr aus Island antritt.