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Coronavirus

Mehr CoV-Patienten in Spitälern

Nach den Wochenenden sind die Infektionszahlen meist niedriger als an anderen Tagen. Am Montag gab es in Kärnten mit 87 auch relativ wenige Neuinfektionen, trotzdem steigt die Anzahl der Patienten in den Spitälern.

Am Montag waren 94 Menschen in Kärnten in Spitälern – um fünf mehr, als noch am Sonntag. Korrigiert wurde vom Land im Lauf des Tages die Anzahl der Patienten auf Intensivstationen: Es gibt 18 Intensivpatienten in Kärnten – nicht 20, wie zuvor gemeldet. „Wobei wir die meisten hier im Klinikum Klagenfurt haben“, so Primarius Rudolf Likar. „Vier Patienten sind in Villach auf der Intensivstation, zwei Patienten liegen in Friesach, einer in Spittal/Drau auf der Intensivstation.“

Keine Intensivpatienten gäbe es derzeit in Wolfsberg und St. Veit – mit diesen Zahlen sei man also derzeit weit von Höchstständen des Jahres 2020 entfernt.

Mehr Intensivpatienten bedeutet Absage für OPs

Insgesamt gibt es in Kärnten 120 Intensivbetten, mit derzeit 18 Intensivpatienten sei also „nicht einmal ein Fünftel“ der Bettenkapazität besetzt. Die Betten stünden aber nicht leer: Diese würden aber auch für andere schwer Kranke oder für frisch operierte Menschen benötigt. „Diese sind besetzt mit Patienten, die operiert worden sind, oder mit Verkehrsverletzten, usw. – es ist nicht so, dass wir Betten vorhalten.“ Pro Nacht würden vier bis fünf Betten freigehalten, für den Fall, dass diese akut gebraucht würden.

Ab 30 belegten Intensivbetten wird Lage kritischer

Wie viele Coronavirus-Intensivpatienten können also behandelt werden, bis es Einschränkungen im Normalbetrieb gibt? Dazu Primarius Likar: „Wir können in der ersten Phase 30 Betten für Intensivpatienten rekrutieren. Dann muss man Operationen einschränken – wir mussten vorige Woche, nachdem die Zahlen gestiegen sind, Operationen absagen – vor allem Herzoperationen. Jetzt versuchen wir wieder, Patienten auch auf andere Intensivstationen zu geben, so dass wir im Klinikum wieder die Patienten operieren können, die intensivpflichtig werden.“

Aber die Coronavirus-Patienten auf den Intensivstationen sind jünger als zuletzt, das Durchschnittsalter liegt zwischen 50 und 70 Jahren, sagte Primarius Likar. Anders als im Osten Österreichs sei die Lage auf den Kärntner Intensivstationen noch nicht kritisch: „Weil wir eben gut zusammen arbeiten, deswegen funktioniert es bei uns gut. Es gibt Intensivkoordinatoren in ganz Österreich, wir werden uns auch in Zukunft gut vernetzen.“

Verlegung aus anderen Bundesländern möglich

Mehr unter Druck sind derzeit die Intensivstationen im Osten Österreichs – deshalb wird bereits über eine Verlegung von Patienten in andere Bundesländer gesprochen. Dazu sagte Likar: „Natürlich werden wir aushelfen, wenn es notwendig ist. Wir werden das österreichweit diskutieren. Wenn es um zwei, drei Patienten geht, wird es derzeit kein Problem geben, aber wir müssen natürlich auch auf unsere Kärntner Patienten schauen, um nicht dann Operationen wieder absetzen zu müssen.“ Grundsätzlich sei aber „Zusammenhalt in Österreich“ gefordert. Gespräche dazu sollen noch in dieser Woche folgen.