Mure Feld am See
ORF/Lisa Natmessnig
ORF/Lisa Natmessnig
Soziales

Arbeitslose im Katastropheneinsatz

Das gemeinnützige Beschäftigungsprojekt Katastrophenhilfe in Oberkärnten wird heuer neu gestartet. Von 1. April bis Ende Oktober sollen 22 Langzeitarbeitslose in den von Unwettern betroffenen Gemeinden beim Wiederaufbau helfen. Die Kosten von 540.000 Euro tragen Land und AMS.

Von den Unwettern 2020 wurden besonders Hermagor, Villach Land und Spittal an der Drau getroffen, die verursachten Sturm- und Schneeschäden werden von Langzeitarbeitslosen beseitigt. Ausgerichtet an der Arbeitsmarktstrategie 2021+ und integriert in den Territorialen Beschäftigungspakt (TEP) konzentriert sich das gemeinnützige Beschäftigungsprojekt von GPS Kärnten auf Zielgruppen und auf Regionen, die es besonders zu unterstützen gilt.

Drei Bereiche abgedeckt

Es geht neben der Hilfe vor Ort um Beschäftigung und Qualifizierung im regionalen Kontext, Beschäftigung und Qualifizierung von Arbeitssuchenden mit Fokus auf ältere Arbeitssuchende und Langzeitbeschäftigungslose und um arbeitsmarktpolitische Strategien bei außergewöhnlichen Ereignissen – wie in der herrschenden Pandemie. 22 Personen werden in diesem Gebiet helfen und bekommen selbst neue berufliche Perspektiven.

Schwierige Lage für ältere Arbeitssuchende

Arbeitssuchende über 50 standen schon vor der Pandemie am Arbeitsmarkt vor besonderen Herausforderungen. Die Pandemie verschärfte ihre Lage zusätzlich. Um die Folgen der Coronavirus-Krise am Arbeitsmarkt zu bewältigen, müsse man an mehreren Hebeln ansetzen, sagte AMS-Landesgeschäftsführer Peter Wedenig. Denn allein im Jänner und Februar gebe es eine Steigerung in dieser Arbeitslosengruppe von 58 Prozent, das mache dem AMS Sorgen. Neben einem breiten Qualifizierungsangebot sei es besonders wichtig Beschäftigungsmaßnahmen vor Ort zur Verfügung zu stellen.

Dreifache Hilfe

Wie Finanzreferentin Gabriele Schaunig (SPÖ) sagte, komme jeder Cent bei den Richtigen an, denn man helfe den Arbeitssuchenden, den Menschen in den Gemeinden, in denen aufgeräumt werde und den Gemeinden, denen es finanziell nicht so gut gehe. Insgesamt fließen fast 540.000 Euro in die Beschäftigung der 22 Mitarbeiter. Den Großteil übernimmt das AMS, etwa ein Drittel das Land. Für die Gemeinden bliebe ein Anteil von 73.000 Euro, sagte Gemeindereferent Daniel Fellner (SPÖ). Man werde aber auch diese Kosten übernehmen, weil man den Gemeinden helfen müsse.

Mit 15 Mitarbeitern werden die meisten im Bezirk Spittal an der Drau zum Einsatz kommen. Fünf werden dem Bezirk Hermagor zugeteilt und zwei Gemeinden im Bezirk Villach Land.