Impfdosen von Pfizer Biontech
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Coronavirus

Welche Impfreaktionen normal sind

Die Impfreaktionen bei AstraZeneca sind nach der ersten Teilimpfung bei vielen Menschen stärker, als bei den Impfstoffen von Moderna oder Biontech/Pfizer, hier ist es die zweite Impfung, die mehr Reaktionen verursacht. Doch welche Impfreaktionen sind normal?

Nach dem Auftreten sehr seltener Hirnvenen-Thrombosen (Sinusvenen) bei Frauen in zeitlicher Nähe zu einer Impfung mit AstraZeneca setzten einige europäische Länder die Verwendung des Vakzins für einige Zeit aus. Die Europäische Arnzeimittelagentur EMA prüft weiterhin, erklärte das Vakzin aber als sicher. In Österreich wurde es ohne Unterbrechung gespritzt, damit hielt man sich an die Empfehlung der EMA.

Die Tücke der Statistik

Infektionsexperte Jörg Weber von der KABEG sagte, solche heftigen Reaktionen seien zum Glück selten: „Wenn man zehn Millionen Menschen impft, dann sieht man auch ganz seltene Nebenwirkungen. In Wirklichkeit ist das vergleichbar, wie wenn man zehn Millionen Kilometer mit dem Auto fährt und ein höheres Unfallrisiko hat als wenn man nur 50 Kilometer fährt. Das ist eine Tücke der Statistik.“

Viel häufiger sind harmlose Impfreaktionen. Studiendaten zeigen genau, dass es etwas häufiger bei AstraZeneca Impfreaktionen nach der ersten Teilimpfung gibt. Das könne ein lokaler Schmerz am Oberarm sein, der ein oder zwei Tage bestehen bleibe, so Weber. Die andere sei eine grippeartige Veränderung mit Fieber oder Abgeschlagenheit. Das seien normale Reaktionen, die seien vertraut von FSME oder Tetanus – nur gebe es bei den Impfungen keine Diskussion, daher werden sie nicht so stark wahrgenommen.

Nach dem Impfen kurz abwarten

Wer keine Impfreaktionen hat, muss sich aber keine Sorgen machen, dass etwas mit seinem Immunsystem nicht stimme: „Es gibt keinen Zusammenhang zwischen der Heftigkeit von Impfreaktionen und Wirksamkeit des Impfstoffes.“ Nach jeder Impfung müssen sich die Patienten etwa 20 Minuten hinsetzen. Hier geht es darum, eine unmittelbare Impfreaktion, wie zum Beispiel einen allergischen Schock, sofort zu behandeln.

Wann den Arzt rufen?

„Wenn ein grippeähnliches Gefühl oder Fieber eintritt, kann man das mit 500 mg Paracetamol abfangen, es spricht nichts dagegen, das ein oder zwei Tage zu nehmen“, so Weber. Wenn eine Impfreaktion aber länger als vier Tage dauert, sollte man den Arzt rufen, ebenso, wenn Impfreaktionen abklingen, nach einigen Tagen aber wieder Beschwerden auftreten.