Politik

Rochaden auch beim Gemeindebund möglich

Nach den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen könnte es auch im Gemeinde- und Städtebund Rochaden an der Spitze geben. In den kommenden Monaten werden die Vorstände in den Interessensvertretungen neu gewählt. Die Zusammensetzung spiegelt das Wahlergebnis wider.

Im Städtebund gibt es nach dem Abgang der Klagenfurter Bürgermeisterin Maria Luise Mathiaschitz (SPÖ) auf jeden Fall einen neuen Präsidenten oder eine neue Präsidentin. Auch im Gemeindebund ist ein Wechsel an der Spitze möglich: Die ÖVP meldet Interesse an, Präsident Günther Vallant (SPÖ) abzulösen.

Die SPÖ blieb trotz Verlusten mit 53 Bürgermeistern kärntenweit stärkste Kraft. Die ÖVP kommt nach eigener Rechnung auf 45 Bürgermeister und damit mehr als bisher. Allerdings müssen einige Namenslisten ihre Zugehörigkeit erst noch offiziell deklarieren. Von der Verteilung hängt ab, wie viele Mitglieder die Parteien in den 15-köpfigen Gemeindebund-Vorstand entsenden dürfen.

Mehrere Interessenten für Präsidentenamt

Bisher stellt die SPÖ mit sechs Mitgliedern die Mehrheit und mit Günther Vallant, Bürgermeister von Frantschach-St. Gertraud, den Präsidenten. Vallant will das Amt weiter behalten. Er habe sich stets bemüht, die Interessen der Gemeinden parteiunabhängig zu vertreten. Doch auch der Finkensteiner ÖVP-Bürgermeister Christian Poglitsch meldet Interesse an vom bisherigen Vize zum Präsidenten aufzusteigen: Die ÖVP hat bisher fünf Mitglieder im Gemeindebund-Vorstand. Wenn es eine Mehrheit geben sollte, werde man sie nützen. „Es muss nicht alles SPÖ-geführt werden“, so Poglitsch gegenüber dem ORF.

Damit wird die FPÖ mit bisher drei Sitzen im Vorstand zum Zünglein an der Waage. Der freiheitliche Vizepräsident und Afritzer Bürgermeister Max Linder legt sich noch nicht fest. Er wolle erst Gespräche mit Vallant und Poglitsch abwarten, so Linder.

Albel logischer Nachfolger von Mathiaschitz

Logischer Nachfolger von Mathiaschitz im Städtebund wäre ihr bisheriger Stellvertreter, der Villacher SPÖ-Bürgermeister Günther Albel. Die SPÖ hat mit 13 von 21 Mitgliedsgemeinden im Städtebund die Mehrheit. Albel hat Interesse, laut ihm kämen aber auch andere SPÖ-Bürgermeister infrage. Der neu gewählte Klagenfurter Bürgermeister Christian Scheider (Team Kärnten) hat im Städtebund keine Mehrheit. Er sei aber ohnehin kein Ämterkumulierer, so Scheider.