Kind beim Lego spielen  – Hand des Kindes ist sichtbar
M W auf Pixabay
M W auf Pixabay
Soziales

Down-Syndrom-Tag: Neuer Verein Inkluenza

Der 21.3. ist Welt-Down-Syndrom-Tag. Das Datum soll das Merkmal des Down-Syndroms symbolisieren: das dreifache Vorhandensein des 21. Chromosoms. Der neu gegründeten Verein Inkluenza versteht sich als Impulsgeber und Wegbereiter einer gelebten Inklusion.

Marissa Gaggl ist die Leiterin der Down-Syndrom-Selbsthilfegruppe in Kärnten. Der neue Verein, der von Thomas Stenitzer und Christiane Schwarz ins Leben gerufen wurde, sei ein Verein, der sich mit Inklusion in allen Lebensbereichen beschäftigt, so Gaggl. Es geht um Arbeit, Wohnen, Bildung und Freizeit. Ein Schwerpunkt sei die Elementarpädagogik.

Viele neue Gesetze zu Inklusion

Das Land Kärnten setzte in den letzten Jahren die UN-Behindertenkonvention im Zuge des Kärntner Etappenplans umgesetzt. Daher wurde im Vorjahr der Verein gegründet, so Gaggl. Es gebe jede Menge neuer Gesetze, die Inklusion ermöglichen, aber es gebe auch Menschen, die von heute auf morgen völlig unvorbereitet mit dem Thema konfrontiert werden: „Die Aufgabe von Inkluenza ist es, in solchen Situationen ein Problem zu lösen oder die Kontakte zu Institutionen herzustellen.“

Verein bietet Rat und Hilfestellung

Ein wichtiger Aspekt ist der Bereich der Elementarpädagogik und wie sie funktionieren kann. Gaggl sagte, man müsse als Elementarpädagoge flexibel und kreativ bleiben. Sei zum Beispiel eine bauliche Maßnahme für die Inklusion eines blinden Kindes nötig, brauche man nicht gleich davor zurückschrecken: „Der Verein Inkluenza zeigt die nötigen Schritte auf und stellt die Kontakte her.“ Vor allem die Montessoripädagogik habe sich als wertvoll für Kinder mit Down-Syndrom erwiesen, weil hier mit Sinnesmaterial gearbeitet werde.

Gaggl sagte aber auch, das Wichtigste bei Montessori sei die innere Haltung auf Gleichwertigkeit. Gleichwertigkeit der Dinge, die man tue, der Fähigkeiten, die jeder habe und der Gleichwertigkeit jedes einzelnen Menschen. Marissa Gaggl ist Mutter einen neunjährigen Buben mit Down-Syndrom: „Das Prägendste ist das Alltägliche. Jedes mal, wenn ich meinen Sohn anschaue, sehe ich die bedingungslose Liebe, die aus seinen Augen strahlt. Dass ich durch ihn jeden Tag aufs Neue so geprägt werden, dafür bin ich dankbar.“

Interviews mit Institutionen

Der neue Verein stellt auch Hilfe dar, sagte Gaggl. So gebe es Interviews mit Menschen aus unterschiedlichen Bereichen zum Thema Elementarpädagogik. Ab April werden sie auf der Homepage abrufbar sein, so Gaggl. Es gebe Beiträge vom Blinden- oder Gehörlosenverband und auch von Kinderpsychotherapeuten. In den Interview gehe es darum, Berührungsängste zu beseitigen, Probleme anzusprechen und Lösungen aufzuzeigen.