Türschild der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB)
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Wirtschaft

Müllfirma Seppele: „Nichts vorzuwerfen“

Bei Ermittlungen zu einem möglichen österreichweiten Müllkartell hat die Bundewettbewerbsbehörde auch in Kärnten Hausdurchsuchungen durchgeführt. Betroffen ist auch Seppele in Feistritz/Drau. Die Geschäftsführung geht davon aus, dass sich die Vorwürfe nicht bestätigen, man habe sich „nichts vorzuwerfen“.

Die Firma Seppele in Feistritz an der Drau ist eines der in Kärnten von den Ermittlungen in Sachen Müllkartell betroffenen Unternehmen. Am Dienstag und Mittwoch gab es dort Hausdurchsuchungen, bestätigte Geschäftsführer Peter Seppele gegenüber der Austria Presse Agentur. Es seien Ordner durchsucht worden, die Ermittler machten Kopien von Unterlagen und Datenträgern. Die Firma arbeitet für 28 Gemeinden in der Hausmüllentsorgung, insgesamt habe man 50 Gemeinden als Kunden, außerdem Industrie- und Gewerbebetriebe und Privatpersonen.

Seppele sagte: „Ich glaube nicht, dass die Ermittler bei uns etwas finden. Wir haben uns nichts vorzuwerfen.“ Das Unternehmen sei es gewohnt, laufend von Behörden überprüft zu werden. Was zu den Ermittlungen der Bundeswettbewerbsbehörde führte, konnte der Geschäftsführer nicht genau sagen. Es seien jedenfalls „gewisse E-Mails“ vorgelegt worden, in denen der Firmenname genannt wird.

Saubermacher in Kärnten nicht betroffen

In Kärnten hat auch die Firma Saubermacher einen Standort in Villach. Dieser ist laut Stadtverwaltung aber nicht von den Ermittlungen der Bundeswettbewerbsbehörde betroffen, es habe keine Hausdurchsuchung gegeben. Es handelt sich um eine Private Public Partnership, die Kooperation läuft seit 2001. Die Villacher Saubermacher GmbH & Co KG, die je im Hälfteeigentum der Stadt und des Unternehmens steht, ist für die städtische Entsorgung zuständig, bietet aber etwa auch Dienstleistungen für Gewerbebetriebe an. Die Firma erwirtschaftet einen Jahresumsatz von mehr als zehn Mio. Euro.

Bürger als Geschädigte

Laut Bundeswettbewerbsbehörde stehen österreichweit 23 Entsorgungfirmen im Verdacht illegale Preisabsprachen getroffen und dadurch die Müllgebühren in die Höhe getrieben zu haben. Vor allem kleinere Gemeinden, die die Abfallentsorgung nicht selbst durchführen, dürften davon betroffen sein, vermutet man beim österreichischsen Gemeindebund. Die Geschädigten sind letztendlich aber nicht die Gemeinden selbst, sondern die Bürger, an die Gebühren für die Abfallentsorgung in voller Höhe weitergegeben werden.