Testprobe wird in Röhrchen gesteckt
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Coronavirus

Protest gegen Teststraßen-Schließung

Im Oberen Mölltal protestieren die Bürgermeister gegen die Schließung der Teststraße in Winklern. Seit Donnerstag ist das Testzentrum geschlossen, was die Bürgermeister nicht hinnehmen wollen. Das Land verweist auf die Einführung von Testbussen in strategisch wichtigen Gemeinden.

Bis zu 150 Personen pro Tag wurden seit 11. Februar in der CoV-Teststraße in Winklern getestest. Durchgeführt wurden die Schnelltests von Bundesheersoldaten. Die Teststraße wurde Mitte Februar für Osttirol-Pendler eingerichtet, nachdem die Bundesregierung die Reisewarnung für Tirol ausgerufen hatte. Seit Donnerstag ist die Teststraße geschlossen, die Bewohner des oberen Mölltals können sich nur mehr in Obervellach testen lassen. Das sei unzumutbar, sind sich die Bürgermeister einig.

Protest gegen Teststraßen-Schließung

Im oberen Mölltal protestieren die Bürgermeister gegen die Schließung der Teststraße in Winklern. Seit Donnerstag ist das Testzentrum geschlossen, was die Bürgermeister nicht hinnehmen wollen. Das Land verweist auf die Einführung von Testbussen in strategisch wichtigen Gemeinden.

Bürgermeister forderte Fortführung

Peter Suntinger, der Bürgermeister von Großkirchheim, fordert, dass das Land die Fortführung der Teststraße in Winklern sicherstellen muss: „Wir wollen für die sechs Gemeinden eine im entlegenem Mölltal auch weiterhin eine Teststraße in Winklern haben. Wir sind derzeit weder personell noch materiell in der Lage von heute auf morgen gemeinsam eine Teststraße aufzustellen. Wir gehen grundsätzlich davon aus nachdem die Teststraße einmal verlängert wurde am Standort in Winklern mit Betreibern des Österreichischen Bundesheeres, dass das auch in Zukunft für die Gemeinden sicherzustellen ist.“

Eine Frage der Haftung

Die Finanzierung sei nicht das Problem, dafür gibt es Geld vom Bund. Vielmehr habe man niemanden, der die Test durchführen könne, sagte Suntinger. Apotheke gebe es keine, Ärzte und diplomierte Pflegekräfte seien ausgelastet. Für den Bürgermeister von Winklern, Johann Thaler, geht es vor allem um die Frage der Haftung: „Wir haben Unterlagen bekommen und was ich aus den Unterlagen nicht ersehen kann, es ist die Gemeinde zwar der Betreiber aber die Haftung kann ich in diesen Unterlagen nicht erkennen. Es könnte ja sein, dass gewisse Personen positiv getestet werden, dass kleine Firmen in Quarantäne gehen müssen und da kann sicherlich nicht die Gemeinde dafür irgendwo haftbar gemacht werden für Entschädigungsforderungen.“

Land: Teststraße war zeitlich begrenzt

Grundsätzlich könne er sich aber vorstellen, die Teststraße weiterzuführen. Das Gebäude sei vorhanden und er habe auch schon mehrere geeignete Personen im Auge, die die Tests abnehmen könnten. Die Gemeinde hafte in keinem Fall, sagte Gerd Kurath, der Coronavirus-Sprecher des Landes. Haften würden jene, die die Test durchführen und die Bestätigungen ausstellen.

Die Teststraße in Winklern sei von Anfang an zeitlich beschränkt gewesen, genauso wie jene in Oberdrauburg, die ebenfalls geschlossen wurde, so Kurath. Allerdings gebe es in mehreren Gemeinden Interesse, eine eigene Teststraße zu installieren und dafür habe das Land einen Leitfaden entwickelt. Dazu kommen noch drei Testbusse, die demnächst ihren Betrieb aufnehmen werden.

Testbusse für „strategisch wichtige Gemeinden“

„Ab Mitte April wird es drei Testbusse geben, die in Oberkärnten strategisch wichtige Gemeinden wie Gmünd, Großkirchheim, Stall, Paternion und Redenthein versorgen sollen“ sagte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ). Die Anmeldung erfolge über „oesterreich-testet.at“.

Mit diesem Service habe mehr als 90 Prozent der Bevölkerung maximal zehn Kilometer bis zur nächsten Teststation. Das Testangebot beinhalte weiters acht Stationen in den Bezirksstädten plus vier mobile Teams, abgerundet mit Testmöglichkeiten durch das Rote Kreuz. Der Landeshauptmann informierte außerdem, dass 200.000 „Nasenbohr“-Tests für den Bereich der Elementarpädagogik bestellt worden seien.