Wirtschaft

AK: Viele Anfragen zu Wohnen und Reisen

Am Mittwoch haben die Konsumentenschützer der Arbeiter Kärnten Bilanz gezogen: Im Vorjahr holten sie mehr als eine halbe Million Euro für die Konsumenten zurück. Die meisten Anliegen gab es zum Thema Miet- und Wohnrecht, auch das Thema Reisen beschäftigte viele Ratsuchende.

54.423 Kärntnerinnen und Kärntner nahmen im Vorjahr die kostenlose Beratung des Arbeiterkammer Konsumentenschutzes in Anspruch. Sie konnten sich damit rund 531.000 Euro sichern. Damit explodierten die Anfragen 2020 regelrecht explodiert. Konkret verzeichnete die AK einen Anstieg von 48 Prozent.

Sprunghafter Anstieg bei Anfragen zum Thema Reisen

Anfragen und Beschwerden zum Thema Reisen erhöhten sich massiv, so Stephan Achernig, der Leiter der Abteilung Konsumentenschutz. Viele Konsumenten hätten Flüge, Hotels oder Pauschalreisen gebucht, die nicht stattfinden konnten oder gecancelled wurden. „Wir sind nach wie vor dabei, diese Fälle abzuarbeiten.“ Viele Fälle seien noch offen, wo Fluglinien nicht oder nur verspätet zahlten.

Spitzenreiter bei den Anfragen war aber – wie auch schon in den Jahren zuvor – der Bereich Wohnen. Vorrangig ging es dabei um Abrechnungen der Betriebs- und Heizkosten. Hinter Wohnen und Reisen belegte das klassische Thema Kauf mit 6.290 Beratungen den dritten Platz in der Statistik. Die leichte Steigerung in diesem Bereich sei wohl ebenfalls der Pandemie und den häufigeren Bestellungen über das Internet geschuldet, erklärte Achernig. Die AK habe zum Beispiel beim Thema Gewährleistung oder falscher Lieferung beraten. Am vierthäufigsten nachgefragt wurde der Bereich Dienstleistungen (6.234 Beratungen), es folgten die Bereiche Telekommunikation und Versicherung.

Forderung nach Verlängerung von Kreditstundungen

Viele Anfragen wurden auch zum Thema Geld gestellt. AK-Präsident Günther Goach fordert in diesem Zusammenhang eine Verlängerung der Stundungen für Kredite bis Jahresende, da diese mit Ende Jänner 2021 ausliefen: „Es dürfen keine wie immer geartete Zinsen anfallen.“

AK: Kein Streitwert zu niedrig

Der höchste Streitwert betrug im vergangenen Jahr 18.000 Euro. Der Betrag konnte bei einem Kasko-Versicherungsfall hereingeholt werden. Die Arbeiterkammer betont aber gleichzeitig, dass ihr kein Streitwert zu niedrig sei. Als Beispiel nannten die AK-Vertreter einen Fall von Mahngebühren im Umfang von zehn Euro. Auch dieses Geld konnte für eine Konsumentin erstritten werden.

AK bekommt erstmals Direktorin

Die Arbeiterkammer Kärnten bekommt erstmals eine Direktorin. Susanne Kißlinger (48), bislang Leiterin der Abteilung Arbeits- und Sozialrecht, übernimmt die Funktion mit 1. Oktober von Winfried Haider, der in Pension geht. Die formale Bestellung erfolgt in einer Vorstandssitzung im April 2021.