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Chronik

Verletzung bei Fußballspiel: Prozess vertagt

Am Dienstag ist am Landesgericht Klagenfurt zum dritten Mal ein Prozess wegen absichtlicher schwerer Körperverletzung vertagt worden. Ein 32 Jahre alter Fußballer soll einem gegnerischen Tormann das Schienbein gebrochen haben. Der Angeklagte bestritt jegliche Schuld.

Das Foul passierte im November 2019 bei einem Fußballspiel im Lavanttal in der 90. Minute im Strafraum der führenden Mannschaft, als der Stürmer einem Ball nachjagte. Ein Steilpass war es gewesen, sagten beide Sportler am ersten Verhandlungstag im März vergangenen Jahres übereinstimmend aus. In der Folge gingen die Versionen aber weit auseinander.

Der Angeklagte erklärte gegenüber Richterin Ute Lambauer, beide Spieler hätten sich auf den Ball zubewegt, man sei „ineinandergerutscht“. Der 21 Jahre alte Tormann wiederum sagte, er habe den Ball bereits gehalten, als der Gegner auf ihn zugekommen sei. Er hätte ja über ihn drüberspringen können oder die Beine anziehen, meinte er.

Unterschiedliche Zeugenaussagen

Bei einer zweiten Verhandlung im Juni vernahm Lambauer eine ganze Reihe von Zeugen. Deren Wahrnehmung war ganz offensichtlich von der Vereinszugehörigkeit geprägt. Die Vereinskollegen des Angeklagten waren der Ansicht, der Stürmer hätte den Ball noch erreichen können und der Zusammenstoß sei nicht zu verhindern gewesen. Spieler und Fans der gegnerischen Mannschaft sprachen von einem „unnötigen Foul“, das völlig sinnlos gewesen sei, der Spieler hätte den Crash jedenfalls verhindern können.

Ein Zuschauer meinte, die Aktion sei wohl aus Frustration über den Spielstand entstanden, immerhin lag die Mannschaft des Stürmers mit null zu sechs hinten.

Schiedsrichter: Stürmer vermutlich ausgerutscht

Der Schiedsrichter des Matches sagte, der Tormann habe den Ball bereits gefangen gehabt. Der Stürmer sei „unmotiviert nachgelaufen“ und mit den Beinen in den Tormann hineingerutscht, ohne Chance auf den Ball, weil dieser ihn bereits gefangen habe. Der Tormann sei am Boden gelegen und habe den Ball auch nach dem Foul noch in Händen gehabt. Er glaube, dass der Stürmer ausgerutscht sei und den Gegner deshalb getroffen habe.

Auf die Frage, ob der Stürmer die Kollision verhindern hätte können, meinte der Schiedsrichter, selbstverständlich hätte der Stürmer über den Tormann drüberspringen können. Er habe dem Spieler sofort die Rote Karte gezeigt. Richterin Ute Lambauer will bei der nächsten Verhandlung noch das medizinische Gutachten erörtern.