Buchcover „Der Genius Stratege“ Thriller
Bernhard Regenfelder
Bernhard Regenfelder
Kultur

Thriller-Trilogie „Genius“ abgeschlossen

Der Gmünder Journalist und Schriftsteller Bernhard Regenfelder hat nach zehn Jahren Arbeit seine „Genius-Trilogie“ abgeschlossen. Es geht darin um einen jungen Computerhacker, der sich mit CIA, FBI und anderen Geheimdiensten anlegt, ebenso wie mit mächtigen Geheimbünden.

Der Titelheld, der 23 Jahre alte Computerhacker Nico, reist rund um die Welt. Er gerät in die Netzwerke der Geheimdienste, weil er scheinbar der Enkel des Erfinders Nicola Tesla ist, weil er auf der Suche nach seiner eigenen Geschichte beim FBI ebenso aneckt wie bei der CIA und weil seine Freundin Aufzeichnungen über einen tschechischen Kinderschänderring hat.

Bernhard Regenfelder Autor
Bernhard Regenfelder
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Jahrelange Recherche

Es ist erstaunlich, mit welcher Detailgenauigkeit Bernhard Regenfelder auf den 700 Seiten der Trilogie die Beschreibungen der Schauplätze verfasste. Seine fiktionale Geschichte schlängelt sich durch einen Parcours historischer Fakten, die der Autor akribisch recherchierte. Er tauschte sich auch mit einem Computer-Experten vom Landeskriminalamt aus.

Bei den Vorträgen und Lesungen stelle sich immer wieder die Frage, wie es möglich sei, dass ein 23-Jähriger beim FBI oder der CIA eindringe. Der Experte würde dann immer antworten, dass Julian Assange mit 23 bei der NASA eingedrungen sei, ohne dass das jemand merkte: „Die digitale Welt hat auch eine gewisse Verletzlichkeit mit sich gebracht, zum Beispiel durch Blackouts. Verschwörungstheorie ist ein abwertendes Wort. In meinen drei Büchern kommen aber alles Dinge vor, die man überprüfen kann.“

Das Erzählband, an dem der Autor seine Leserschaft entlang führt, ist extrem weit verzweigt: Die Reise des jungen Nico führt von Österreich ausgehend auf den Balkan, weiter in die USA, nach Alaska, Indien, in die Türkei, ebenso wie nach Deutschland und in die Schweiz.

Lang gehegte Faszination für spannende Geschichten

Bernhard Regenfelder las in seiner Jugend sehr viel. Er habe spannende Geschichten von guten Autoren nur so „verschlungen“ und sei irgendwann an den Punkt gelangt, es selbst probieren zu wollen. Spannende Geschichten hätten ihn schon immer fasziniert. Man müsse es sich trauen, sich an Thriller heranzuwagen, so der Autor. Das sei die wahre Herausforderung gewesen: „Der Mut, sich das einmal anzutun, ist die größte Hürde. Die Recherche und Schreibarbeit – jeder, der einmal ein Buch geschrieben hat weiß, wie viel Arbeit dahinter steckt und wie viel Hingabe und Leidenschaft man braucht, um fertig zu werden.“

Fiktion gepaart mit historischen Details

Genaue Schauplatzbeschreibungen oder jene der historischen Figuren von Nicola Tesla bis zu deutschen Nazi-Kriegsverbrechern können im Internet selbst nachgelesen werden. Man stellt fest, dass Regenfelder die Fakten sehr genau recherchierte, zwischen denen er seine erfundenen Figuren auf die Reise schickt.

Sicher ist beispielsweise, dass Nazi-Spionagemajor Reinhard Gehlen den Erfinder Nicola Tesla in New York aufsuchte. Er gab sein Wissen über die Sowjetunion an die Amerikaner weiter und machte Karriere, sagt Bernhard Regenfelder: „Der Gründer des deutschen Bundesnachrichtendienstes, Reinhard Gehlen, war Major. Er wusste genau, dass er etwas zu verkaufen habe und tat das auch. Er wusste, wie er die Geschichte zu seinen Gunsten lenken kann. Er gründete eine eigene Organisation, weil die Amerikaner im Osten, bei den Russen, überhaupt kein Netzwerk hatten. Er durfte dann jeden zum Mitarbeiter machen, den er wollte.“

Dass dieser Mann im Buch von Regenfelder einen Altnazi-Geheimbund gründet ist Fiktion. Dieser Geheimbund verfolgt den Titelhelden Nico, ebenso wie den Anspruch auf die Weltherrschaft.

Darknet als „Spielwiese“ für Titelhelden

Kein Fiktion hingegen ist das Darknet, also das Internet, in dem es keine Nachverfolgung gibt. Es gilt als der Spielplatz jener, die sich gegen autoritäre Regime wehren, aber auch von Kriminellen aller Art. Regenfelder recherchierte dort ebenfalls und stellt in seinem Thriller Nico als gewitzten Computerexperten dar, der in der digitalen Welt alle Abgründe kennt: „Mein Freund, der Cyber-Forensiker, sagt, dass man im Darknet für 500 Euro jemanden buchen kann, der bei irgendwem 500 GB Kinderpornos auf den Rechner stellt. Dann rufe ich bei der Polizei an und sage, ich habe einen Verdacht. Das musst du erst einmal zurückverfolgen können.“

Wissenschaftsthriller im Entstehen

Der zugleich erschreckende und spannende Stoff scheint wie für Hollywood gemacht, doch der entscheidende Anruf aus der Traumfabrik langte bis jetzt noch nicht ein. Deshalb wagt sich Bernhard Regenfelder nun an ein neues Thema heran und möchte einen Wissenschaftsthriller verfassen: „Es geht um ein Element, das uns in jeder Phase unseres Lebens begleitet. Da kann sich jeder selber denken, worum es geht.“ Dieser Thriller ist erst im Anfangsstadium. Die Genius-Trilogie hingegen kann man lesen. Erschienen ist sie im Federfrei-Verlag.