Politik

Besonderheiten der Bürgermeisterwahl

Die Bürgermeister-Stichwahl am Sonntag in 28 Gemeinden hat einige Überraschungen gebracht wie den Machtwechsel in Klagenfurt. Doch auch in kleineren Gemeinden mussten Langzeitbürgermeister weichen, Frauen übernahmen die Spitze oder Gemeinden wurden umgefärbt.

In vielen Gemeinden wurde die alte Garde abgewählt. Zum Beispiel in Steuerberg, hier musste sich Langzeitbürgermeister Karl Petritz (ÖVP) Werner Egger (SPÖ) geschlagen geben, und das deutlich: Egger holte 60,5 Prozent der Stimmen. Karl Petritz war 36 Jahre im Amt und damit der längstdienenste Bürgermeister bei dieser Wahl.

Einige Langgediente mussten weichen

Doch Petritz ist nicht der einzige Langzeitbürgermeister, der sein Amt verlor. Auch in Kirchbach und Irschen sowie in St. Georgen am Längsee mussten Langzeitbürgermeister weichen. In Irschen gewann ÖVP-Kandidat Manfred Dullnig mit 57,4 Prozent gegen den langjährigen SPÖ-Bürgermeister Gottfried Mandler. In Kirchbach setzte sich Markus Salche (SPÖ) mit 57.2 Prozent, deutlich gegen FPÖ-Gemeindechef Hermann Jantschgi durch. In St. Georgen behauptete sich Johann Wolfgang Grilz (FPÖ) gegen Konrad Seunig (SPÖ) der seit 30 Jahren das Amt innehatte.

Gemeinden nach der Wahl

Neben Klagenfurt, Spittal an der Drau und Hermagor hat die Wahl am Sonntag auch in vielen weiteren Gemeinden für Überraschungen gesorgt. Einige Langzeitbürgermeister müssen ihren Platz räumen.

66,7 Prozent für ÖVP in Krumpendorf

Einen der deutlichsten Siege holten sich in Krumpendorf am Wörthersee der bisherige ÖVP-Vizebürgermeister Gernot Bürger mit 66,7 Prozent der Stimmen und in Guttaring sicherte sich Günter Kernle von der Liste Gemeinsam für Guttaring 63,9 Prozent der Stimmen. Gefolgt von Gabriele Dörflinger (SPÖ) in Klein St. Paul, die mit 62,3 Prozent der Stimmen ihr Amt verteidigte. In Krems in Kärnten erreichte Gottfried Kogler (ÖVP) auch über 60 Prozent der Stimmen.

Fünf von acht Frauen in Stichwahl gewannen

Vier von acht Frauen, die in die Stichwahl gingen, konnten den Urnengang für sich entscheiden. Dabei handelt es sich um die Gemeinden Weißensee, Klein St. Paul, St. Andrä und Eisenkappel-Vellach. In letztgenannter entthronte Elisabeth Lobnik (SPÖ) Amtsinhaber Franz Josef Smrtnik von der Einheitliste/Enotna lista. Damit ist sie die erste Bürgermeisterin im Bezirk Völkermarkt. In St. Andrä im Lavanttal hingegen verteidigte SPÖ-Bürgermeisterin Maria Knauder ihr Amt mit gut 53 Prozent. Sie ist die einzige Bürgermeisterin im Bezirk Wolfsberg.

Im Bezirk St. Veit hingegen gibt es nun zwei Bürgermeisterinnen, Andrea Feichtinger (ÖVP) wurde bereits im ersten Wahlgang im Februar in Kappl am Krappfeld gewählt, Gabriele Dörflinger, (SPÖ) konnte ihr Amt verteidigen und bleibt Bürgermeisterin in Klein St. Paul.

Umgefärbt wurde die Gemeinde Seeboden, dort gab es bisher noch nie einen roten Bürgermeister. Thomas Schäfauer konnte sich gegen den bisherigen ÖVP- Bürgermeister Wolfgang Klinar durchsetzen, mit 155 Stimmen Vorsprung.

Oleschko kehrte als Bürgermeister zurück

Erfolg hatte der ehemalige FPÖ-Bürgermeister Gerhard Oleschko. Der 70-Jährige war 18 Jahre lang freiheitlicher Bürgermeister in Keutschach (Bezirk Klagenfurt-Land). Er verließ die Partei und trat 2015 mit der Liste PLO, Parteifreie Liste Oleschko bei der Wahl an. Damals verlor Oleschko, blieb Vizebürgermeister und wechselte vor der jetzigen Wahl zum Team Kärnten. Wie in Klagenfurt sein Parteikollege Christian Scheider eroberte auch Gerhard Oleschko den Bürgermeistersessel zurück.