Christian Scheider Team Kärnten Duell Wahl 2021
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Politik

Christian Scheider Portrait

Der ehemalige Klagenfurter Bürgermeister Christian Scheider hat es geschafft und wird wieder Klagenfurter Bürgermeister. Die Auszählung der Wahlkarten änderte nichts mehr an dem deutlichen Vorsprung zu Maria Luise Mathiaschitz.

Scheider war 2015 als Bürgermeister abgewählt und danach von den eigenen Parteifreunden scheibchenweise abmontiert worden. Er verließ vergangenen Herbst die FPÖ und trat für das Team Kärnten zur Bürgermeisterwahl an. Im ersten Wahlgang lag er knapp hinter seiner Nachfolgerin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ), nun gewann der 57-Jährige die Stichwahl deutlich und kehrt wohl als strahlender Sieger ins Rathaus zurück – mehr dazu in Stichwahl: Scheider in Klagenfurt vorne.

Christian Scheider Bürgermeister Klagenfurt
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Scheider nach der Bekanntgabe des endgültigen Wahlergebnisses

Kontakt mit Jörg Haider

Christian Scheider wurde am 21. Februar 1964 in Klagenfurt geboren. Nach der Schulzeit absolvierte er die Heeressport- und Nahkampfschule in Wien. Er spielte Tennis auf Leistungsniveau und wurde sogar einmal österreichischer Jugendmeister (1978/Klasse C). Das Tennis brachte ihn auch mit Jörg Haider in Kontakt, dem er Unterricht gab. 1989 holte ihn Haider in die Landesregierung, zwei Jahre später wurde er zum persönlichen Sekretär Haiders, der den FPÖ-Chef zu allen Veranstaltungen begleitete. Privat traf man sich am Tennisplatz und zu Bergtouren.

Christian Scheider mit Familie
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Scheider nach seinem Wahlsieg mit Familie

1994 stieg Scheider zum Landesparteisekretär der Kärntner FPÖ auf, zwei Jahre später wurde er geschäftsführender Stadtparteiobmann in Klagenfurt. 1997 übernahm er die Obmannschaft von Karl-Heinz Grasser, zog in den Klagenfurter Gemeinderat ein und wurde Klubobmann. Bei der Landtagswahl 1999 kandidierte er auch für das Landesparlament, zwei Jahre lang war er als Abgeordneter tätig. Im Mai 2001 legte er sein Mandat zurück, weil er in den Klagenfurter Stadtsenat einzog.

Erste Stichwahl gegen Mathiaschitz 2009

Mit seiner leutseligen Art machte er sich in der Stadt viele Freunde, 2009 bei der Bürgermeisterwahl gewann er die Stichwahl, damals schon gegen Mathiaschitz, mit 64 Prozent der Stimmen. Die Freiheitlichen fungierten damals als BZÖ, noch während seiner Amtszeit wurde daraus zuerst die FPK und schließlich wieder die FPÖ.

Vor sechs Jahren verlor er die Stichwahl gegen Mathiaschitz, die 53,3 Prozent erreichte. Scheider übernahm die Funktion des Vizebürgermeisters und blieb vorerst auch Stadtparteichef der Freiheitlichen. Damit war es 2015 aber vorbei, Stadtrat Wolfgang Germ wurde Parteichef. Nach einer monatelangen Debatte über den nächsten Spitzenkandidaten löste Germ vor zwei Jahren Scheider auch als Vizebürgermeister ab.

Seit November beim Team Kärnten

Anfang November vergangenen Jahres ließ Scheider dann die Bombe platzen. Er verließ die FPÖ, nahm etliche Mandatare mit und trat für das Team Kärnten an, das aus dem Team Stronach hervorgegangen war. Schon im ersten Wahlgang lag er nur ganz knapp hinter Mathiaschitz, während Germ mit lediglich 10,7 Prozent nur den vierten Platz belegte und die FPÖ einen ihrer beiden Stadtratsposten verlor – mehr dazu in Klagenfurt: Scheider verlässt FPÖ.