Skifahrer in Bad Kleinkirchheim
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Wirtschaft

Kleinere Skigebiete bilanzieren besser

Während die großen Seilbahnbetriebe wie das Nassfeld oder Bad Kleinkirchheim Umsatzverluste von bis zu 80 Prozent und mehr verzeichnen, fällt das Minus bei den kleineren und mittleren Betrieben weitaus geringer aus als befürchtet.

Der Rekordwinter lockte zahlreiche einheimische Gäste auf die Pisten, vor allem die Skigebiete in den Naherholungsgebieten profitierten. Trotz Einbußen will ein Großteil bis Ostern geöffnet bleiben. In Bad Kleinkirchheim fehlen 80 Prozent der ausländischen Gäste. Mit einem ähnlich großen Umsatzminus rechnet man bis zum Saisonende.

Den Betrieb geschlossen zu halten, sei aber nie in Frage gekommen, sagte Sabine Peternell von den Bergbahnen: „Wir haben das nicht überlegt, weil wir als Wirtschaftsmotor Bergbahn eine grundsätzlich verantwortungsvolle Rolle tragen, wir ja auch den ganze Winter lang gehofft haben, dass es Öffnungsschritte in Richtung Hotellerie und Gastronomie geben wird und somit war für uns klar: Wir öffnen auf jeden Fall, die Frage ist immer nur gewesen, können wir das Angebot erweitern oder bleiben wir bei einem reduzierten Angebot.“

Bad Kleinkirchheim
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Reduzierter Betrieb geht bis Ostern weiter

Unter der Woche wird der Betrieb auf 50 Prozent heruntergefahren, am Wochenende stehen den einheimischen Gästen acht Anlagen und 14 Abfahrten zur Verfügung. Bis Ostermontag soll das Skifahren in Bad Kleinkirchheim weiterhin möglich sei, so Peternell. „Wir haben einen super Sonnen-Skilauf und ausreichend Schnee, dass wir das schaffen werden. Daher sehen wir dem Endspurt positiv entgegen.“

Skifahrer mit blauer Skihose und Ski und Stecken
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Zehn Prozent mehr Einheimische auf der Gerlitzen

Auf der Gerlitzen stehen die Lifte seit Weihnachten im Vollbetrieb. Die fehlenden Touristen sorgten zwar auch hier für ein Minus von 45 Prozent, zeitgleich konnte aber ein Plus von zehn Prozent bei den einheimischen Gästen verzeichnet werden. Zur Kurzarbeit musste kein Mitarbeiter angemeldet werden, im Gegenteil.

Manuel Kapeller-Hopfgartner von den Gerlitzen-Bergbahnen: „Wir konnten sie in vollen Umfang beschäftigen. Wir haben sogar neuen Mitarbeitern eine Perspektive geben können, bei uns zu arbeiten und werden es auch schaffen, heuer Investitionen für die Zukunft durchführen.“

Skigebiet Gerlitzen
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Geplant seien Pistenerweiterungen speziell in den Steilstücken, um Umfahrungen zu schaffen und damit familienfreundlicher zu werden. Konkret sollen 1,2 Millionen Euro in die Pistenerweiterung investiert werden.

Kleinere Skigebiete bilanzieren besser

Während die großen Seilbahnbetriebe wie das Nassfeld oder Bad Kleinkirchheim Umsatzverluste von bis zu 80 Prozent und mehr verzeichnen, fällt das Minus bei den kleineren und mittleren Betrieben weitaus geringer aus als befürchtet.

„Gewinner gibt es in der Branche heuer keine“

Die Umsatzeinbußen bei den Kärntner Skigebieten fallen demnach also unterschiedlich aus. Trotz positiver Entwicklung lässt sich das Minus in der gesamten Branche wohl nicht mehr aufholen, sagte Kapeller-Hopfgartner: „Gewinner gibt es in dieser Saison eigentlich keine. Es gibt nur Skigebiete, die traditionell mehr Einheimische als Touristen haben und deshalb einen guten Zuspruch hatten. Je höher der touristische Anteil, desto schwieriger und desto höher die Verluste“. Ob dieselben Schwierigkeiten auch für die anstehende Sommersaison gelten werden, wird sich zeigen.