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Soziales

Verein bietet Hilfe für überlastete Mütter

Die Zusatzbelastung für Frauen und Mütter in der CoV-Krise versucht der Verein KIB abzufedern. Werden Mutter oder Kind krank, kommt eine Notfallmama zur Aushilfe oder auch dann, wenn man sich im Homeoffice nicht um das Kind kümmern kann. In der Krise haben Frauen noch mehr Belastungen zu tragen.

Am Frauentag geht es immer noch immer darum, auf Gewalt gegen Frauen und deren weltweite Benachteiligung aufmerksam zu machen und dagegen anzukämpfen. Die Gleichberechtigung der Geschlechter durchzusetzen ist trotz alljährlich wiederkehrender Forderungen nach wie vor nicht gelungen. „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ bleibt auch 2021 Zukunftsmusik in Österreich. Es geht aber auch um ganz praktische Probleme wie die zusätzliche Belastung von Homeoffice und Homeschooling.

Erkrankt ein Kind oder deren Mutter, dann wäre Hilfe dringend notwendig, um den Alltag zu bewältigen. Seit mehr als 20 Jahren können über den Verein „KIB“ – Kinder in Betreuung – „Notfall-Mamas“ angefordert werden. Und siehe da: Auch in Zeiten der Coronavirus-Pandemie sind sie sehr gefragt.

Keine Gewinnorientierung

Die Kosten betragen 14,50 Euro pro Monat. Der Mitgliedsbeitrag gilt für die ganze Familie, man kann aus der Mitgliedschaft jederzeit ein- und aussteigen. KIB ist ein gemeinnütziger Verein, der nicht gewinnorientiert arbeitet. Notfallnummer: 0664/6203040

Notfall-Mamas helfen auch per Video aus

Es gibt eine 24-Stunden-Hotline, wo Eltern anrufen können, wenn ihr Kind erkrankt ist, sie selbst aber nicht beim erkrankten Kind bleiben können. Aber auch, wenn sie im Homeoffice arbeiten und sich auf die Arbeit konzentrieren müssen. Im vergangenen Jahr war die Nachfrage coronavirusbedingt zwar geringer, seit die Schulen wieder geöffnet sind, steigt sie aber stetig an, sagt Gabriele Metz, die für Kärnten und die Steiermark zuständig ist.

„Es kommt auch eine Notfall-Mama zum gesunden Kind, damit sich die Eltern einmal niederlegen können. Jetzt zu Coronavirus-Zeiten bieten wir auch Videobetreuung an. Das heißt, wenn die Eltern im Homeoffice ein wichtiges Telefonat führen müssen oder eine Stunde lang eine Videokonferenz haben, dann haben wir auch Notfall-Mamas, die die Kinder über Video bespaßen – mit den verschiedensten Methoden. Es kann aber sein, dass auch einmal Vokabellernen auf dem Programm stehen.“

Mitarbeiterinnen „quer durch den Gemüsegarten“

„KIB“ ist ein gemeinnütziger Verein, der nicht gewinnorientiert ist und der die Notfallmamas nur vermittelt: „Die Eltern sind diejenigen, die unsere Tätigkeit mittragen und dafür auch eine Leistung bekommen, wenn ich es einmal so formulieren darf. Das ist ein Mitgliedsbeitrag.“

Die Mitarbeiterinnen, die als Notfall-Mama arbeiten – in Kärnten sind es etwa 40 – machen das ehrenamtlich und bekommen nur die Spesen ersetzt: „Es sind sehr häufig Frauen mit 50 oder 60 Plus, die eigene Kinder großgezogen haben, Enkelkinder sind manchmal keine da, viele haben auch einen pädagogischen oder medizinischen Hintergrund, es sind aber auch Studierende – es geht Kreuz und Quer durch den Gemüsegarten.“

Jeder Notfallmama wird natürlich geraten, sich testen zu lassen, das gleiche gilt für jene Familie, in der sie aushilft, sagt Metz: „Von unserer Seite gibt es klar die Empfehlung: Bitte testen“, sagt Gabriele Metz vom Verein KIB.