Leerer Sessel und Schulbank
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Bildung

Hermagor: Schüler wieder in Distanzlehre

Dienstagnacht wird der Bezirk Hermagor wegen der vielen Coronavirusinfektionen abgeriegelt. Für Schüler, die in den Bezirk ein- oder auspendeln, gilt ab Montag wieder Fernunterricht. Rund 700 Schülerinnen und Schüler sind betroffen.

Zehn Tage lang müssen die Schülerinnen und Schüler via Computer von zu Hause aus dem Unterricht beiwohnen. Die Experten im Koordinationsgremium hätten so entschieden, sagte Bildungsdirektor Robert Klinglmair.

Wechsel vom Schichtbetrieb soll problemlos verlaufen

Probleme beim Fernunterricht erwartet er keine, man habe schließlich in den letzten Monaten genügend Erfahrungen im Distance Learning gemacht. „Wir haben die Sekundarstufe eins und zwei ohnehin in einem Schichtbetrieb, die Montag und Dienstag und in der darauffolgenden Woche Mittwoch und Donnerstag in der Schule sind. Es handelt sich also nicht um zwei volle Wochen, bei diesen zehn Tagen ist auch das Wochenende dabei – es sind also wenige Tage und die Schulen werden das Distance learning dementsprechend für alle Schülerinnen und Schüler anbieten.“

Leere Sessel und Schulbänke vor Tafel
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Der Schichtbetrieb im Klassenzimmer wird bis 18. März ausgesetzt

In den Fernunterricht wechseln müssen alle Schüler, die aus- oder in den Bezirk pendeln – das sind laut Daten der Statistik Austria rund 700. „Wir haben hier rund 100 Personen, die in den Bezirk Hermagor einpendeln, beispielsweise aus dem Bezirk Villach Land, aus der Grenzregion. Der größte Anteil – rund 600 – sind aber diejenigen, die aus dem Bezirk auspendeln, in das höhere Schulwesen bzw. in die AHS in Villach.“

Ein/Auspendeln: Nasenbohrertests nicht zulässig

Ein- oder Ausreisen in den Bezirk sind nur noch mit einem negativen Test möglich, der nicht älter als 48 Stunden sein darf. Obwohl in den Schulen seit Wochen die sogenannten Nasenbohrertests vorgeschrieben sind, hätten sich die Experten für die Umstellung auf Distance Learning ausgesprochen, so Bildungsdirektor Klinglmair. „Dieser Antigen-Test, der selbst durchgeführt wird, gilt nicht als Testergebnis, sondern muss durch einen PCR-Test bestätigt werden. Deswegen ist es dann auch kein gültiger Test, der notwendig ist, damit ich in den Bezirk hinein- oder diesen verlassen darf.“

Bildungsdirektor glaubt nicht an Verlängerung

Für die betroffenen Schüler bleibt der Unterricht gleich – Prüfungen und Schularbeiten müssen allerdings verschoben werden. „Denn Schularbeiten dürfen nur in Präsenz stattfinden. Das ist für die Schülerinnen und Schüler, die jetzt von dieser Maßnahme betroffen sind, nicht möglich – aber auch da werden wir eine Lösung finden.“ Dass der Fernunterricht verlängert werden könnte, glaubt Klinglmair nicht. Er geht davon aus, dass es für die Schüler nach zehn Tagen wieder Präsenzunterricht geben wird.

FPÖ sieht politische Willkür

„Dieses politisch willkürliche Fernhalten der Schüler vom so wichtigen Präsenzunterricht ist nicht zu begründen und erneut ein fragwürdiger Anschlag auf die Bildung der Jugend in der betroffenen Region“, hieß es von FPÖ-Obmann Gernot Darmann. Das Land Kärnten habe „dieses bildungspolitische Armutszeugnis“ noch vor dem Inkrafttreten in der kommenden Woche zu verhindern und den „unverzichtbaren Präsenzunterricht zuzulassen“.