Schloss Hunnenbrunn im Sommer
„Kennst Du Kärnten“

Wechselvolle Geschichte von Hunnenbrunn

Das Renaissanceschloss Hunnenbrunn in der Gemeinde Frauenstein ist in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts errichtet worden. Das mittlerweile denkmalgeschützte Gebäude wechselte oft den Besitzer, war landwirtschaftliche Fachschule und ist heute Veranstaltungsort.

Die Namen der oft wechselnden Besitzer des Schlosses lesen sich wie das Who is Who des Hochadels. Aber der Ursprung war bescheiden, so Kärnten Guide Astrid Legner: „Der Ursprung dürfte ein Bauerngut gewesen sein. Es heißt, dass einer der ehemaligen Besitzer auch St. Veiter Bürgermeister war. Besser greifbar wird die Geschichte im 16. Jahrhundert, als aus dem ehemaligen Bauerngut ein Edelsitz von Georg Graf Khevenhüller errichtet wurde.“ Es handle sich um den gleichen Khevenhüller, der auch Burg Hochosterwitz errichtete, so Legner.

Einst im Besitz der Goess

Die Khevenhüller blieben bis 1619. Dann musste Paul Freiherr von Khevenhüller als Protestant im Zuge der Gegenreformation auswandern. Danach gab es relativ viele verschiedene Besitzer. Einer von ihnen war der kaiserliche Münzmeister Hans Georg Pero, der 1642 das Schloss übernahm. 1659 verkaufte sein Sohn Georg Balthasar von Pero den Besitz an Johann Jakob Kärner, Bürgermeister und Stadtrichter von St. Veit.

Aber nicht nur er war kurzzeitig Schlossherr, so Legner: „Auch Albel vom Albenberg oder die Familie Goess, die 1948 dafür gesorgt haben, dass ein kostbarer Wandbrunnen von Schloss Hunnenbrunn nach Karlsberg gebracht worden ist, wo er heute noch zu finden ist.“

Barocker Eckpavillon von Schloss Hunnenbrunn
Barocker Pavillon an der Schlossmauer

Name vermutlich von Hungerbrunnen

Seinen Namen hat das Schloss Hunnenbrunn von einem Hungerbrunn, einem immer wieder in Trockenheit versiegenden Brunnen, so Legner. Im 19. Jahrhundert sei der Name auf Hunnenbrunn verändert worden, das habe aber auch zu Verwirrung gesorgt. Auch im Zusammenhang mit der Sage der Entstehung von St. Veit, wo auch die Ungarn ins Spiel gebracht worden seien. Die Ungarn hatten aber mit dem Schloss nichts zu tun.

Für die Namensänderung waren Anton und Anna Eibl verantwortlich, die das Schloss 1876 bei einer Zwangsversteigerung erwarben. 1943 übernahm die deutsche Umsiedlungs- und Treuhandgesellschaft für kurze Zeit das Schloss. Im Zweiten Weltkrieg wurde aus dem Schloss eine Schule, so Legner: „Es war eine Schule des weiblichen Arbeitsdienstes. Das war vermutlich auch bei den Überlegungen, was man mit dem Schlossbau machen sollte, ein Argument. So beschloss man, in den 60er Jahren eine landwirtschaftliche Fachschule daraus zu machen.“ Es folgten zahlreiche Umbauten, die das Flair des ursprünglichen Renaissancebaus in Mitleidenschaft zogen.

Seit 2006 wieder in Privatbesitz

2006 wurde die landwirtschaftliche Fachschule nach Althofen verlegt: „Seither ist Hunnebrunn in Privatbesitz, meines Wissens als Eventlocation, man kann dort auch Büros mieten.“ Dennoch ist das Schloss Hunnenbrunn, im gleichnamigen Ort in der Gemeinde Frauenstein bei St. Veit, immer noch ein bezauberndes Bauwerk, eingebettet in einen idyllischen kleinen Schlosspark hinter blickdichten Mauern.