Blick auf Hermagor im Winter
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Ausreisebeschränkung für Hermagor geplant

Im ORF Interview hat Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) seine Pläne mit Bezirken wie Hermagor präzisiert. Dort sank die 7-Tage-Inzidenz in den vergangen zwei Tagen zwar leicht, liegt aber immer noch bei 665. Ausreisebeschränkungen sollen vor dem 15 März kommen.

Es sind vor allem die Infektionen mit der hochansteckenden, erstmals in Großbritannien aufgetauchten Variante des Coronavirus, die die 7-Tage-Inzidenz im Bezirk Hermagor in die Höhe trieben. Geht es nach Anschober, soll es spätestens ab 15. März Ausreisetests geben. Das bedeutet, dass nur Menschen, die einen negativen Coronavirus-Test vorweisen können, den Bezirk verlassen dürfen. Wie das organisiert und kontrolliert werden soll, wird am Donnerstag mit Vertretern vom Bezirkshauptmannschaft, Bundesheer und Polizei besprochen, sagte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ).

Gesundheitsminister Anschober über neue Öffnungspläne

Die Regierung hat am Montag – keineswegs unumstritten – erste Lockerungen in Aussicht gestellt. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) ist dazu Gast im ZIB2-Studio

Kontrollen bereits nächste Woche

In der ZIB 2 bei Moderator Armin Wolf sagte Anschober am Montagabend, man werde nur dann aus dem Bezirk rauskommen, wenn man ein negatives Testergebnis vorlege. Dies sei eine wichtige Maßnahme zur Infektionseindämmung. Auf Nachfrage von Wolf, warum das alles so unglaublich lange dauerere, denn bis zum 15. März seien es noch zwei Wochen. Bis dahin sei die Inzidenz vielleicht schon wieder gesunken.

Anschober sagte dazu: „Wir werden uns bemühen, möglichst schnell diese Ausreisetests durchzuführen, jeder Tag früher, wo es organisierbar ist, ist mir recht. Es geht aber auch um die rechtlichen Rahmenbedingungen, die wir sauber und korrekt darstellen müssen. Aber sie haben Recht, vermutlich ist das von mir zu großzügig dargestellt worden. Wir werden uns bemühen, dass wir das möglichst rasch nächste Woche hinkriegen“ – mehr dazu Schrittweise nach Ostern öffnen (news.ORF.at).

Ausreisebeschränkung für Hermagor geplant

Im ORF-Interview hat Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) seine Pläne mit Bezirken wie Hermagor präzisiert. Dort sank die Sieben-Tage-Inzidenz in den vergangen zwei Tagen zwar leicht, liegt aber immer noch bei 665. Anschober will Ausreisebeschränkungen für den Bezirk vor dem 15 März.

Salzburger Gemeinden mit Inzidenz über 1.000

Hermagor ist einer von drei Bezirken, denen derzeit eine Ausreisesperre droht. Für Hermagor wurde bereits ein eigenes Maßnahmenpaket geschnürt – mehr dazu in Inzidenz 526: Elf-Punkte-Plan für Hermagor (kaernten.ORF.at; 18.2.2021). Dieses Maßnahmenpaket sei auch dort anzuwenden, wo es die hohen Inzidenzen gibt, wäre vernünftig, sagte Kaiser am Dienstag.

Am Dienstag wurde auch bekannt, dass es für die beiden Salzburger Gemeinden Radstadt und Bad Hofgastein im Pongau ab Donnerstag für zwei Wochen eine Ausreisebeschränkung geben wird. Die beiden Orte weisen derzeit eine 7-Tage-Inzidenz von 1.042 beziehungsweise 1.168 aus – mehr dazu in Ausreisetests in Radstadt und Bad Hofgastein nun fix (salzburg.ORF.at).

Kurz: Kärnten impft am schnellsten

Indessen forderte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) von den Ländern mehr Tempo beim Impfen. In einer Aussendung sprach er von großen regionalen Unterschieden. Kärnten impfe derzeit am schnellsten und habe nur neun Prozent der gelieferten Impfstoffe auf Lager, während in Salzburg noch 24 Prozent der Dosen auf Lager lägen.

Zahlen steigen weiter

Am Dienstag wurden in Kärnten 185 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Die 7-Tage-Inzidenz stieg auf 180. Drei weitere Todesfälle wurden innerhalb von 24 Stunden gemeldet. Bisher starben somit 686 Menschen in Kärnten mit oder an Covid-19. Die Belegung der Intensivstationen mit Covid-Patienten nahm in den vergangenen Tagen langsam aber stetig zu. Während im Februar meist deutlich weniger als zehn Covid-19-Kranke intensivmedizinisch betreut wurden, waren es mittlerweile wieder 16. 91 Kärntner Coronavirus-Patienten sind aktuell in Krankenhausbehandlung.

Immer mehr Fälle von B.1.1.7

Auch die Fälle mit der zuerst in Großbritannien entdeckten Variante B-1.1.7 steigen an. Das Institut für Labordiagnostik und Mikrobiologie am Klinikum Klagenfurt bestätigte am Montag 127 neue Fälle. Damit wurden in Kärnten bisher insgesamt 849 Fälle mit der britischen Variante nachgewiesen. Die 127 neu bestätigten B.1.1.7-Fälle teilen sich auf die Bezirke wie folgt auf: Klagenfurt 23, Villach 14, Klagenfurt-Land 12, Villach-Land 24, Hermagor 22, Spittal an der Drau sechs Fälle, St. Veit an der Glan acht, Wolfsberg zehn, Feldkirchen acht.

Landeshauptmann Kaiser (SPÖ) berichtete am Dienstagnachmittag, dass die 7-Tage-Inzidenz in Kärnten auf 174,4 leicht gesunken sei. In Österreich betrage sie 161,3. Leicht gesunken sei in Kärnten auch die Reproduktionszahl, nämlich auf 1,13 (Österreich 1,18). Die Aufklärungsrate beim Contact Tracing liege bei rund 55 Prozent, bei den Fallhäufungen sei weiterhin der Haushalt-Cluster mit 90 Prozent führend.