Chronik

Prozess gegen frühere BZÖ-Politikerin

Die frühere Kärntner Landtagsabgeordnete und BZÖ-Politikerin Johanna Trodt-Limpl muss sich am Freitag kommender Woche am Landesgericht Klagenfurt wegen schweren Betrugs, Veruntreuung und Untreue verantworten. Die Staatsanwaltschaft legt ihr laut Anklage unter anderem zur Last, der Partei mit einer falschen Rechnung 21.098,56 Euro herausgelockt zu haben.

Sie habe laut Anklage vorgegeben, an einem Sprachkurs teilzunehmen. Außerdem zahlte sie sich aus einer Handkasse Gelder aus, indem sie teilweise Gaststättenbesuche ihres Ehemanns und andere zweckfremde Rechnungen einreichte – aus Sicht der Ankläger eine unrechtmäßige Bereicherung. Gemeinsam mit dem ehemaligen Finanzreferenten des BZÖ wird Trodt-Limpl weiters vorgeworfen, ein Kraftfahrzeug der Partei im Wert von 5.500 Euro an eine Gesellschaft verschenkt zu haben. Der ehemalige Finanzreferent muss sich daher wegen Untreue in dem Verfahren verantworten. Angezeigt hatten die Causa andere Parteifunktionäre. Trodt-Limpl hat bisher alle Vorwürfe zurückgewiesen.

Trodt-Limpl wies bisher alle Vorwürfe zurück

Trodt-Limpl war schon vor diesem Verfahren ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten. Im Jahr 2016 wurde gegen sie und einen weiteren, ehemaligen BZÖ-Landtagsabgeordneten wegen Förderungsmissbrauchs ermittelt. Damals ging es um 150.000 Euro Klubförderung, die nicht ordnungsgemäß verwendet worden sein sollen. Die beiden Politiker hatten die Vorwürfe stets zurückgewiesen. Die 150.000 Euro habe man im Herbst 2015 verwendet, um einem Kärntner Autohändler während einer Umbauphase mit einem kurzfristigen Darlehen unter die Arme zu greifen – der habe das Geld auch schon lange wieder zurückgezahlt. Dem BZÖ sei kein finanzieller Schaden entstanden. Zu einer Verurteilung kam es nicht, den beiden wurde eine Diversion angeboten, sie zahlten eine hohe Geldbuße.