Kärnten impft

Welche Impfung für wen geeignet ist

CoV-Impfstoffe sind ein rares Gut, denn weltweit versuchen alle Länder, sich möglichst viele Impfdosen zu sichern. Die Produktion hinkt hinterher. Derzeit sind in Europa drei Impfstoffe zugelassen. Nicht jeder ist für jeden Menschen gleich gut geeignet.

Es werden zwei Technologien verwendet: Einerseits mRNA Impfstoffe (messenger ribonucleic acid) von Moderna und Biontech/Pfizer und Vektorimpfstoffe wie Astra Zeneca. Sabine Horn, Vorständin für Innere Medizin am Landeskrankenhaus Villach sagte, Personen mit Immunsuppression sollten keinen Lebendimpfstoff oder Vektorimpfstoff erhalten: „AstraZeneca hat einen Vektor, ein Virus, das sich nicht vermehren kann, aber es sollte nur Leuten mit einem normalen Immusystem verabreicht werden.“ Sonst gebe es keinen Unterschied, so Horn. Immunsupprimierte würden- so wie bei anderen Impfungen auch- eventuell nicht so gut auf den Vektorimpfstoff ansprechen. Das würde aber von der Art der Immunsuppression abhängen.

Immer mehr Daten liegen vor

Durch die Notzulassung in manchen Ländern gibt es extrem viele Menschen, die bereits geimpft wurden und somit gibt es auch viele Daten, die gesammelt werden. Das sei wichtig für skeptische Menschen, denn man habe viel mehr Daten als nur die der drei Phasen der Zulassungsstudien, sagte Horn. Die Sicherheit nehme dadurch immer mehr zu.

„Nehmen, was man als erstes bekommt“

Auf die Frage, welchen Impfstoff man wählen sollte, wenn man es sich aussuchen könnte, hat Horn eine klare Antwort: „Den, den man zuerst kriegt. Es sollte ein in der EU zugelassener Impfstoff sein. Ich würde mir jetzt nicht über dunkle Kanäle einen Sputnik besorgen und mich impfen lassen. Die EMA (European Medicines Agency, die Europäische Arzneimittel-Agentur; Red.) hat ein sehr transparentes Verfahren der Zulassung. Man kann dadurch sicher sein, dass der Impfstoff soweit im Zeitraum möglich, möglichst gut geprüft ist.“

Weitere Zulassungen erwartet

Eine Meinung, die auch der Infektionsexperte der KABEG, Jörg Weber, vertritt: „Wenn Sie mich fragen, welchen Impfstoff ich selbst nehmen würde, kann ich eine klar Antwort geben. Den, den ich zuerst bekomme.“ Im laufenden und im nächsten Jahr werden mindestens zwölf weitere Unternehmen um die Zulassung eines Coronavirus-Impfstoffes ansuchen. Irgendwann also wird es möglich sein, so die Kärntner Infektionsexperten, dass sich jeder in der Apotheke jenen Coronavirus-Impfstoff aussuchen kann, mit dem er geimpft werden möchte.