Intendant Holger Bleck kündigte am Mittwoch bei der Programmpräsentation zudem eine szenische Aufführung der im Vorjahr uraufgeführten Kirchenoper „Jeanne d’Arc“ an. Dazu sollen einige Konzerte, die 2020 abgesagt werden mussten, nachgeholt werden. Bleck will den Umgang mit Kunst kritisch betrachten. Noch gibt es kein Öffnungsszenario, trotzdem zeigte sich Intendant Holger Bleck zuversichtlich, dass der Carinthische Sommer heuer stattfinden kann.

Narren als gesellschaftliche Außenseiter
Das Festival-Motto 2021 lautet^ „ich Narr“. Nichts liegt da näher, als eine mottogemäße Kooperation mit den Narren der Villacher Faschingsgilde. „Possenreißer, Schauspieler, Vaganten, Zauberer, sie sind der Inbegriff der freien Künstler“, sagte Bleck.
„In Zeiten von Pandemie, Brexit und Autokraten sollten wir als mündige Bürger Sachverhalte hinterfragen, die Mächtigen kritisieren, uns die Narrenkappe wieder aufsetzen.“ Aufgrund der Diskussionen der vergangenen Monate dränge sich der Eindruck auf, dass Kunst und Kultur als nicht „systemrelevant“ gesehen, politische Entscheidungen ohne Expertise formuliert und von den Kulturschaffenden als willkürlich und despektierlich empfunden würden.

Eröffnung für 14. Juli geplant
Der Carinthische Sommer wird am 14. Juli mit „Orjazztra Vienna“ unter der Leitung von Christian Muthspiel eröffnet. Gespielt wird im Stiftshof Ossiach, bei Schlechtwetter im Alban Berg Konzertsaal. Die Festrede hält in diesem Jahr der Schriftsteller Michael Köhlmeier.
Bei den Uraufführungen sind unter anderem Auftragswerke des Carinthischen Sommers zu erleben. Akos Banlaky, Olja Janjuš, Manuela Kerer, Pier Damiano Peretti und Tomaž Svete schrieben neue Chormusik für das Vokalensemble Momentum Vocal Music aus Wien. In der Reihe Lebenszeichen am 19. August im Congress Center Villach werden sie erstmals zu hören sein. Der slowenische Komponist Tomaž Svete schrieb die Missa Clementiae für die Ossiacher Gemeinde zum 50-Jahr-Jubiläum des Carinthischen Sommers. Sie wird am 22. August sie in der Stiftskirche Ossiach uraufgeführt.
Hochkarätige Künstler
Der Tölzer Knabenchor wird ebenso zu hören und sehen sein wie die Sopranistin Masabane Cecilia Rangwanasha aus Südafrika oder das Andrea Motis Quintett. Das Bach Consort Wien unter Rubén Dubrovsky nimmt sich mit dem Countertenor Xavier Sabata Antonio Vivaldis „Orlando“ an, Tristan Brusch gibt ein Solokonzert. Das Artis-Quartett Wien kommt ebenso nach Kärnten wie die Cellistin Emmanuelle Bertrand und der Pianist Patrick Amoyel. Und Rudolf Buchbinder spielt Beethoven. Picknick-Konzerte auf Schloss Damtschach wird es ebenso geben wie „CS on Tour“, diesmal mit der Kärntner Formation „Klakradl“.