Ortstafel von Tutzach slowenisches Wort Tuce beschmiert
Lampichler
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Chronik

Ortstafel-Sprüher aus FPÖ ausgeschlossen

Im Jänner sind zu verschiedenen Zeiten die Ortstafeln von Buchbrunn, Eberndorf, Bleiburg und Tutzach besprüht worden. Einem Polizisten fiel ein Pkw in Eberndorf auf. Zwei Klagenfurter wurden als Verdächtige ausgeforscht, die FPÖ schloss beide aus der Partei aus.

Am 16.1.2021, 19.1.2021 und 21.1.2021 kam es zu mehreren Beschmierungen zweisprachiger Ortstafeln mit schwarzem Lack. Am Abend des 23. Jänner befand sich ein Polizeibeamter aus Klagenfurt nach seinem Dienst auf dem Nachhauseweg. Ihm fiel auf, dass sich ein Pkw mit ortsunüblichem Kennzeichen im Gemeindegebiet von Buchbrunn und Eberndorf befand, der ihm verdächtig vorkam.

In Widersprüche verwickelt

Der außer Dienst befindliche Beamte informierte die Kollegen der Polizeiinspektion Eberndorf, worauf Ermittlungen diesbezüglich eingeleitet wurden. Im Zuge der Erhebungen konnte ein 20-jähriger Mann aus Klagenfurt ausgeforscht werden, der sich bei seiner Einvernahme immer wieder in Widersprüche verwickelte. Nach anfänglichem Leugnen gab der 20-Jährige letztlich an, dass er mit seinem 21-jährigen Freund, auch aus Klagenfurt, die Beschmierungen der Ortstafeln mit einem schwarzen Sprühlack durchgeführt habe.

Als Motiv für die Beschmierungen gab der 20-Jährige „persönliche Gründe“ an. Die beiden Männer werden der Staatsanwaltschaft Klagenfurt angezeigt. Einer der beiden war ein Kandidat für die Gemeinderatswahl in Klagenfurt auf einem der hinteren Plätze.

FPÖ: Parteiausschluss

FPÖ-Landesparteiobmann Gernot Darmann sagte in einer Reaktion, das Verhalten sei schlichtweg inakzeptabel und nicht tolerierbar. Daher habe er beide betroffenen Personen mit sofortiger Wirkung aus der Partei ausgeschlossen. Auch Stadtparteiobmann Wolfgang Germ hielt in diesem Zusammenhang fest, dass ein derartiges Verhalten für die FPÖ Klagenfurt untragbar sei und daher die Entscheidung der Landespartei selbstverständlich unterstützt werde. Darmann erklärte: „Wir als freiheitliche Familie lehnen jegliche Form von Radikalismus, Schmieraktionen und Sachbeschädigungen zutiefst ab – von welcher Seite auch immer.“

Der Klubobmann der SPÖ-Klagenfurt, Vizebürgermeister Jürgen Pfeiler, forderte in einer Aussendung einen Mandatsverzicht jenes geständigen Ortstafelbeschmierers, der laut Medienberichten auf der FPÖ-Liste für die Gemeinderatswahl kandidiere. Der freiheitliche Parteichef Germ habe dafür Rechnung zu tragen. Das Ansehen der Stadt stünde auf dem Spiel.

Vom Team Kärnten in der Landeshauptstadt sprach der Jugendkandidat Patrick Suklitsch von einem „mehr als bedenklichen Demokratieverständnis“ des Gemeinderatskandidaten der FPÖ.