Skizze ORF Wien
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Wirtschaft

Fassade für Wiener ORF aus Kärnten

Das ORF-Zentrum auf dem Wiener Küniglberg ist derzeit Großbaustelle. Neben Gebäuden für die Radiosender Ö1 und Ö3 entsteht auch ein multimedialer Newsroom. Die neuartige Außenhaut dieser Gebäude entsteht bei Metallbau Mörtl (MBM) in Grafenstein. Auch ISOLAR-Glas aus Klagenfurt ist beteiligt.

Vor einigen Jahrzehnten war MBM noch eine kleine Schlosserei. Nun ist Metallbau Mörtl mit 70 Mitarbeitern eine höchst aktive Firma. Als Fassaden-Spezialist hat MBM schon viele Großaufträge bewältigt.

Firma MBM
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MBM mit 70 Mitarbeitern

Zu den Kunden zählen die ÖAMTC-Zentrale in Wien, der Skylink am Flughafen Schwechat, Infineon in Villach oder das Liaunig Museum in Neuhaus.

ÖAMTC mit DFassade von MBM
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Eines der MBM-Projekte: Die ÖAMTC-Zentrale in Wien

Aufwendige Konstruktion

Doch der Neubau für den ORF in Wien ist etwas Besonderes. In den Werkshallen bei MBM wird seit Monaten an den neuartigen Wandelementen gearbeitet. „Es ist eine Konstruktion, die gegenüber einer herkömmlichen Fassade sehr aufwendig ist, für den Kunden aber riesige Vorteile bringt“, sagte Herbert Mörtl, der Geschäftsführer von MBM.

Element in Firma
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Fast neun Quadratmeter große Glaskästen bilden die Elemente für die neue ORF-Fassade

Entlüftungssystem verhindert Kondensbeschlag

Im Grunde entstehen dreieinhalb mal zweieinhalb Meter große Glas-Kästen. Das Aluminium ist umweltfreundlich recycelt. Die dreifache Innenverglasung allein wiegt 450 Kilogramm. Die große Besonderheit ist, dass der Innenraum der Kästen auch den Sonnenschutz beherbergt und somit wartungsfrei bleibt. Mit einem ausgeklügelten Entlüftungssystem wird dafür gesorgt, dass es Innen keinen Kondensbeschlag geben wird.

Diese Elemente ermöglichen neuartige Wände aus Glas. „Offenheit und Transparenz stehen einerseits als Leitbild für das Medienunternehmen ORF, anderseits auch für uns Architekten als gestalterischer Anspruch. Das Projekt leistet auch einen hohen Komfort für die Nutzer“, sagte Architekt Paul Jung.

Element auf Kran
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Die Elemente werden mit Lkws nach Wien gebracht und montiert

Firma überzeugte durch Preis und Qualität

Warum sich der ORF für ein mittelständisches Kärntner Unternehmen entschieden hat, erklärte Christian Kalchschmied, von der Bauleitung des ORF: „Die Firma hat nicht nur durch den Preis überzeugt, sondern hat auch qualitativ sehr hohe Kriterien erfüllt. Deswegen ist MBM als Teil-Generalunternehmer für die Gebäudehülle gewählt worden.“

ORF-Großauftrag für Metallbaufirma

Die Firma Metallbau Mörtl aus Poggersdorf arbeitet einen Großauftrag ab: Sie fertigt neuartige Hightech-Fassadenelemente für das ORF-Zentrum in Wien.

Heimo Gärtner von der MBM-Metallbau sagte, die Firma sei natürlich sehr stolz darauf, „dass wir vom ORF das Vertrauen bekommen haben“.

Skizze ORF Wien
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So wird der neue Mediencampus im ORF Zentrum aussehen, mit einer neuartigen Fassade aus Kärnten

Fertigstellung bis Herbst 2022

MBM wird mehr als 300 Wandelemente Produzieren, insgesamt geht es um 2.500 Quadratmeter Glasfassade. Der Transport nach Wien findet zweimal pro Woche statt. Am Küniglberg werden die Bauteile dringend erwartet, denn im Herbst 2022 sollen die neuen Gebäude für Ö1, Ö3 und die multimediale ORF-Information in Betrieb gehen.

Weitere Firma beteiligt

An diesem Großprojekt mitbeteiligt ist auch eine zweite Kärntner Firma: ISOLAR- Glas mit Sitz in Klagenfurt. Hier wird das Rohglas, das aus Italien und Deutschland geliefert wird, weiterverarbeitet. Zuerst werden die sechs Meter langen und drei Meter breiten Rohglasflächen zugeschnitten, und dann bei 700 Grad Celsius vorgespannt, also gehärtet, um daraus Sicherheitsglas zu machen.

Die für das ORF-Zentrum bei ISOLAR-Glas gefertigten Elemente sind dann bei der Auslieferung knapp sechs Zentimeter dick. Das spezielle Wärmeschutzglas sei unter anderem auch bei anderen Großprojekten in Österreich eingebaut worden, sagt Geschäftsführer Michael Zippusch, unter anderem im Austro-Tower in Wien, oder auch im neuen Verwaltungsgebäude der Landestregierung in Klagenfurt. Die Firma ISOLAR-Glas in Klagenfurt, beschäftigt 150 Mitarbeiter.