Chronik

Rassismus: Prozess vertagt

Ein Prozess wegen rassistischer Beleidigung ist am Montag vertagt worden. Einem 56 Jahre alten Pensionisten aus Klagenfurt wird vorgeworfen, eine in Kärnten geborene Studentin wegen ihrer Hautfarbe beschimpft zu haben. Ein Sachverständiger soll nun klären, ob der Angeklagte überhaupt schuldfähig ist.

Weil sie von dem Mann, einem pensionierten Koch, der in ihrer Nähe wohnt, immer wieder wegen ihrer Hautfarbe beschimpft worden ist, zeigte die 22 Jahre alte Studentin Chantal Bamgbala den Mann wegen Beleidigung mit rassistischem Hintergrund an.

Keine direkte Entschuldigung bei Prozess

Bei dem Prozess im Oktober 2020 ließ sich der Pensionist vom Richter abringen, dass ihm das Gesagte leid tue und er dazu bereit sei, ein Mediationsgespräch mit dem Opfer beim Verein Neustart zu machen. Eine direkte Entschuldigung der Klägerin gegenüber fand in der Verhandlung nicht statt. Der Prozess endete dennoch mit einer Diversion – mehr dazu in Diversion für rassistische Beleidigung (kaernten.ORF.at; 5.10.2020).

Staatsanwältin Daniela Domenig stimmte der Diversion aber nur mit Einschränkungen zu. Sollte die Mediation auch nur den Anschein einer „Wischi-Waschi-Lösung“ haben, dann sehe man sich ganz schnell vor Gericht wieder, sagte die Staatsanwältin. Tatsächlich beschimpfte der Pensionist die Studentin weiterhin wegen ihrer Hautfarbe, daher kam es zu dem neuerlichen Prozess. Nach der Vertagung am Montag soll ein neuerlicher Verhandlungstermin in zwei bis drei Monaten stattfinden.