Fertige Seifen
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Wirtschaft

Seifen aus Bienenwachs

Zwei junge Unternehmer haben sich auf einem Hof in Guttaring auf Bienenprodukte spezialisiert. Es ist aber nicht der Honig, sondern das Bienenwachs, das die beiden nebenberuflich zu Seifen veredeln.

Bienen sind bekanntlich ein fleißiges Völkchen. Ohne Unterlass sammeln sie Nektar, um Honig zu erzeugen. Aber nicht nur darüber freuen sich Imker, sondern auch über wertvolles Bienenwachs oder Propolis. Der hauptberufliche Pflegeassistent Manuel Wieser und der Büroangestellte Alois Prasser verarbeiten am Hollersberg bei Guttaring alles, was ihnen ihre Bienen schenken.

Die Seifenerzeuger
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Manuel Wieser (links) und Alois Prasser bei der Produktion der Seifen

„Bei uns am Hof waren immer Bienen“, erzählte Alois. „Früher hat das meine Oma gemacht und danach hat es eine Zeit lang noch mein Vater gemacht.“

Hof von Oben
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Der Hof am Hollersberg bei Guttaring

Schlechte Honigjahre führten zu Bienenwachs

Die Landwirtschaft hat 250 Zwetschgenbäume, sagte Wieser. „Die Bienen sind bekannt für ihre Bestäubung, daher hat es sich ergeben, dass wir die Bienenhaltung weiter führen.“ Seit einem Jahr fertigen die beiden Naturseifen mit Bienenwachs – doch dazu führte eigentlich eine Pechsträhne, denn in den ersten drei Jahren gab es kärntenweit wenig Ertrag, sagte Manuel. „Dann haben wir überlegt, was wir aus dem Bienenstock noch verwenden könnten. Und Bienenwachs ist einzigartig, alleine der Geruch ist unbeschreiblich.“

Wachsmischung im Topf
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Das Bienenwachs wird mit Naturprodukten veredelt

Heimische Erzeugnisse werden gerne gekauft

Im März 2020, im ersten Lockdown, machten die beiden den nächsten Schritt und gingen mit ihren Naturprodukten online. Regionale Produkte sind im Kommen, sagte Alois, „die Leute kaufen gerne Erzeugnisse aus der Umgebung“. Die Imkerei und Seifenmanufaktur trägt den Namen „Biene Lungauer“, in Anlehnung an den Hofnamen „Lungauer“.

Seifentasse
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Die Seifen werden in eine Form gegossen und nach dem Härten portioniert

Reine Bio-Ereignisse

Die Seifen, die aus Bienenwachs, Lauge, Kokosöl, Sheabutter, Olivenöl, Tonerde und ätherischen Ölen bestehen, trocknen rund 36 Stunden. Dann werden sie portioniert und lagern noch einige Wochen.

Für beide ist die Handarbeit auf dem Hof eine schöne Ergänzung zu ihrem Brotberuf. „Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen und für mich ist das Schönste, wenn am Ende des Tages etwas herauskommt, das man auch angreifen kann“, sagte Alois.

Seifen werden gegossen
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Auch Kerzen werden gemacht

Propolis wirkt antibakteriell

Die beiden Guttaringer Freunde legen Wert auf bio-zertifizierte Inhaltsstoffe. In der Wintercreme stecken Bienenwachs, Honig Olivenöl und Propolis. „Propolis ist das Bienenkittharz. Die Bienen benutzen das, um im Herbst den Bienenstock, dort wo es hineinzieht, zuzukitten. Es wirkt antibakteriell, so ist auch das Bienenvolk geschützt vor Viren und Bakterien“, sagte Manuel.