Edwin Wiegele vor einem Gemälde
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Kultur

Vielseitiger Künstler Edwin Wiegele

Im ehemaligen Pflegaus der Heunburg in Haimburg residiert seit vielen Jahren der Maler Edwin Wiegele, der aber noch viel mehr als ein Maler ist. Er fotografiert, filmt, macht Musik und begreift sein „künstlerisches Sein“ als universell.

Betritt man die Kunst und Lebenswelt von Edwin Wiegele im jahrhundertealten Pfleghaus in Haimburg, öffnet sich ein eigener Kosmos, den sich der Künstler selbst geschaffen hat. Am Anfang seines Schaffens stand die Zeichnung, die noch immer einen wichtigen Teil seiner künstlerischen Arbeit einnimmt, sagte Wiegele: „Die Zeichnung ist im gewissen Sinn ein Ausloten der eigenen Stimmungen. Ich hab ja seit Jahrzehnten immer wieder Tagebücher gezeichnet. Das sind Werkgruppen, wenn ich etwa mit dem Zug nach Wien gefahren bin oder mit Freunden nach Friaul mit dem Bus hab ich ständig gezeichnet.“

Edwin Wiegele in seinem Atelier
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Edwin Wiegele in seinem Atelier

Leben und Kunst sind miteinander verwoben

Das nächste Betätigungsfeld ist die Fotografie. Dafür verbringt er oft viele Stunden am Computer um die Bilder, seinen künstlerischen Vorstellungen gemäß zu bearbeiten. Auch dabei schlägt immer das Selbsterlebte durch, wenn er beispielsweise seine Operationsnarbe wegen einer Krebserkrankung zum Thema macht. Leben und Kunst sind untrennbar miteinander verwoben: „Für mich ist das Leben deshalb so interessant, weil mir nie langweilig wird. Auch diese ganze Zeit mit Covid-19 und diese ganzen Einschränkungen waren für mich kein Problem weil ich bin ein Eremit, ich lebe seit zehn Jahren alleine und mir ist nie fad. Die Arbeit geht nie aus.“

Zeichnung
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Das Zeichnen ist dem Künstler nach wie vor wichtig

Klangfarben so wichtig wie tatsächliche Farben

Der nächste Arbeitsplatz ist das Klavier. Klangfarben sind für Wiegele fast so wichtig wie tatsächliche Farben. Und wenn sich die Bilder bewegen sollen, dann geht Edwin Wiegele in sein Filmstudio. Im Film „500 Meter Luftlinie“ dokumentierte er unlängst seine engere Heimat. Seine vielseitigen Interessen bescheren dem Künstler aber oft auch Interessenskonflikte: „Ich bin schon oft unglücklich darüber weil man hadert ein bisschen, man würde gerne etwas viel intensiver machen aber es fehlt einfach die Zeit. Ich hab nur 24 Stunden täglich und schlafen sollte man auch ein bisschen.“

Edwin Wiegele am Klavier
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Auch die Musik nimmt einen wichtigen Teil in seiner Arbeit ein

Da mit 66 Jahren das Leben nach dem Lied von Udo Jürgens ja erst anfängt, hat Edwin Wiegele noch ein ganzes Leben Zeit, um alle seine Ideen künstlerisch umzusetzen.