Panoramaansicht Millstätter See
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„Kennst Du Kärnten“

Das Hohe Kreuz von Millstatt

Die Umgebung des Millstätter Sees bieten auch Vieles für Kultur- und Geschichtsinteressierte. Das Hohe Kreuz ist ein Nischenbildstock mit einer Höhe von rund neun Metern, der als mächtiges Monument am östlichen Ortsausgang von Millstatt steht.

Der Bildstock ist trotz seiner Mächtigkeit etwas versteckt. Während man heutzutage eher zufällig vorbeikommt, mussten vor vielen Jahren Schwerverbrecher zwingend an diesem Monument vorbei. Denn es lag auf einem bestimmten Weg, so Kärnten Guide Astrid Legner: "Dem Weg von verurteilten Verbrechern zum Galgen, den es im Millstatt gab. Seit Kaiser Maximilian gab es eine Gerichtsbarkeit und damit auch eine Richtstätte.

Die große Nische des Hohen Kreuzes
Die große Nische mit Jesus am Kreuz

Letzte Fürbitte der Verurteilten

Das Hohe Kreuz war also ein wichtiger Orientierungspunkt, der die Burgfriedgrenze markiere aber für die Verteilten auch die Gelegenheit geboten habe, innezuhalten, sich zu besinnen, Sühne zu tun oder für einen raschen, schmerzlosen Tod zu bitten, so Legner.

Der Weg hatte einen eigenen Namen. In alten Aufzeichnungen finde man den Namen „Arme-Sünder-Kreuz“. Aus diesem Kreuz wurde heute eine äußerst mächtige Erscheinung, neun Meter hoch und fünf Meter breit, so Legner: „Mit einer Nische zum See hin und einer weiteren Nische, die nördlich Richtung Berghang zeigt.“

Unter Herrschaft der Jesuiten errichtet

In der großen Nische zum See hin sei im Vordergrund eine geschnitzte Kreuzigungsgruppe zu sehen mit Maria und Johannes. Im Hintergrund eine Landschaftsmalerei aber auch Marterwerkzeuge: „Im Giebel gibt es wunderschöne Rankenmalerei, da findet sich auch das Wappen von Millstatt.“

Es gibt auch zwei Heilige, die abgebildet sind: Den örtlich hoch verehrten Domitian, der viele Jahre als Herzog in Millstatt herrschte und der mit der Legende der Gründung des Klosters sehr eng verbunden ist. Der andere dargestellte Heilige ist Ignazius von Loyola. Ein Jesuit, die in Millstatt eine große Rolle spielten. So findet man als Unterschrift am Bildstock das Jesuitenmonogramm und auch ein Abbild von Johannes dem Täufer. Der Bildstock sei eindeutig während der Herrschaft der Jesuiten errichtet worden. Der Künstler war der Villacher Maler Jakob Katzner, der Bildstock sei um 1620 datiert, so Legner.