Der Schweizer Stephan Weiss arbeitet seit 2008 autonomen Fliegen der Drohne, die am Donnerstag mit dem Rover auf dem Mars landen soll. In dünner Atmosphäre, 200 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Man wolle mit der Drohne zeigen, dass man Schub erzeugen könne, auch in dünnerer Atmosphäre. Weiss sagte vor der erfolgten Landung, die Erfolgswahrscheinlichkeit betrage 50 Prozent. Die NASA sei sehr gut mit den Landungen auf dem Mars: „Ich bin überzeugt, dass es klappt.“
So wie die Landeinheit selbstständig arbeitet, wird es auch der kleine Hubschrauber tun, der die Marsoberfläche von oben erkunden soll. Ein Steuersingnal von der Erde bräuchte elf Minuten. Die Flugzeit in der dünnen Luft beträgt pro Tag maximal zwei Minuten, dann sei die Batterie leer. Weiss sagte, die Höhe sei undefiniert, das müsse je nach Mission abgeschätzt werden. In der Regel seien es zwischen zehn und 40 Meter.
Erster Einsatz in einem Monat
Das erste Mal soll die Drohne frühestens in einem Monat von einem passenden Platz aus starten, beim Marskrater Jezero. Die kleine Drohne übte in Klagenfurt über einem Kinderzimmerteppich. Da es um den Mars keine Satelliten und kein GPS gibt, verlässt sich Ingenuity (Einfallsreichtum) auf ihre Kamera, die die Bodenbeschaffenheit analysiert, so Weiss: „Da haben wir herausgefunden, dass bei Sonnenuntergang oder Sonnenaufgang die besten Bedingungen herrschen, weil die Schattenwürfe kontrastreiche Gebiete bewirken.“ Um die durch die Kamera aufgenommenen anfallenden großen Datenmengen verarbeiten zu können, braucht es einen Algorithmus, dieser stammt von Weiss.
NASA-Marsmission mit Know-how aus Kärnten
Was passiert, wenn die kleine Drohne auf dem Mars beim Landen umfällt: „Muss jemand hochgehen und sie aufrichten“, zeigt der Wissenschaftler Humor. Das sei der Worst case und man versuche, das zu vermeiden. Aber zuerst muss der kleinwagengroße Rover samt Minidrohne erst einmal sicher landen.