Politik

Niedrigere Zinsen für Wohnbauförderung

Bei der Errichtung eines Eigenheimes soll die Wohnbauförderung finanziellen Druck lindern. Das Interesse ging wegen zu hoher Zinsen und zu vieler Auflagen zurück. Vor drei Jahren wurde die Wohnbauförderung auf neue Beine gestellt, nun kündigte das Land niedrigere Zinsen an.

Durch die Richtlinienänderung 2021 erhöhte sich die Basisförderung 2021 auf 400 Euro pro Quadratmeter, parallel gab es eine Zinssenkung von 0,7 Prozent auf 0,5 Prozent pro Jahr. Der Häuslbauerbonus wurde auf 15.000 Euro angehoben und um klimarelevante Bonusbeträge, die bisher nur für den Förderkredit abrufbar waren, erweitert. Der Passivhaus-Bonus wurde auf 100 Euro pro Quadratmeter erhöht, der Bonus für Photovoltaik (PV) auf maximal 8.000 Euro.

Das Interesse an der Wohnbauförderung sei seit der Neuausrichtung rapide gestiegen, hieß es bei einer Pressekonferenz am Dienstag. Im Vorjahr wurden beim Land Kärnten 5.425 Wohnbauförderungsanträge gestellt, das sind um 2.200 mehr als noch im Jahr davor. Jeweils 100 Millionen Euro zahlte das Land für Neubauten und Sanierungen pro Jahr aus.

Häuslbauerbonus um bis zu 50 Prozent angehoben

Heuer soll es noch mehr Geld für Häuslbauer geben, sagte Wohnbaureferentin Gaby Schaunig (SPÖ). „Die neuen Richtlinien, die seit Jänner 2021 gelten, sind ökologisch ausgerichtet, sie sind grüner. Wir haben höhere Förderbeträge, die höchsten Förderbeträgen, die wir in der Wohnbauförderung für die Einzelmaßnahmen jeweils zur Verfügung gestellt haben.“

So beträgt der Häuslbauerbonus heuer für die Errichtung eines Eigenheimes mit 130 Quadratmeter Wohnnutzfläche rund 30.000 Euro, das sind um 10.000 Euro mehr, als noch im Vorjahr. Die Basisförderung wurde erhöht, neu sind zusätzliche Förderungen für Photovoltaikanlagen, Dachbegrünung und Standortqualität, sagte Abteilungsleiterin Angelika Fritzl.

Aktion Barrierefreie Bädersanierung verlängert

Hoch im Kurs stehen derzeit auch Sanierungsmaßnahmen. 4.100 Förderanträge wurden im Vorjahr vom Land genehmigt. Die Aktion „barrierefreie Bädersanierung“ wurde bis Jahresende verlängert, sagte Schaunig. „Für den barrierefreien Umbau von Sanitärräumen in Gebäuden, die mindestens 20 Jahre alt sind, gibt es einen Einmalzuschuss in Höhe von bis zu 9.000 Euro. Für diese Förderung, die eine vorausschauende Maßnahme ist, braucht es keinen Nachweis von Behinderung oder Pflegebedürftigkeit.“

Gefördert wird auch der Ausstieg aus fossilen Brennstoffen und die nachträgliche Anbringung von Außenbeschattungen.

Opposition kritisiert Abbau von Zusatzöfen

Die FPÖ kritisierte in einer Aussendung, dass es weiterhin schwierig sei, Landesförderungen für den Neubau oder Kauf von Eigentumswohnungen zu erhalten. Auch der verpflichtende Abbau von Zusatzöfen bei Inanspruchnahme der Landesförderung „Raus aus Öl“ sollte im Sinne einer Blackout-Vorsorge umgehend gestrichen werden, sagte Landesparteiobmann Gernot Darmann.

Das Team Kärnten sprach sich gegen einen „Rachefeldzug gegen Öl-Heizungen“ aus. Trotz einiger Verbesserungen bei der Wohnbauförderung sei man von wirklich leistbarem Wohnraum noch weit entfernt, sagte Gerhard Köfer in einer Aussendung.