Wirtschaft

Freizeitbetriebe im Krisenmodus

Vertreter der Sport- und Freizeitwirtschaft von Fitnessstudios bis Tanzschulen treffen einander am Dienstag in Salzburg zu einer Krisensitzung. Der Kärntner Sprecher, Andy Wankmüller, sagt, es gebe Hygiene- und Sicherheitskonzepte. Derzeit steht die ganze Branche still.

Die Pressekonferenz der Bundesregierung am Montag hat die Pläne über den Haufen geworfen, sagte Wankmüller. Man habe gehofft, dass die Gastronomie und Hotellerie im März aufsperren könne und dass zu Ostern die Fitnesscenter, Tanzschulen und Campingplätze nachziehen könnten. Man habe schon im Vorjahr zwischen Mai und September bewiesen, dass es ohne Cov-Ausbrüche funktionieren könne.

Verständnis für schwierige Situation

Dies auch aufgrund der hohen Auflagen, die man sich auch selbst auferlegt habe: „Wir haben ein Contact-Tracing, wir können fast bis auf eine halbe Stunde sagen, wann welche Kunden da sind. Die Systeme sind da, wir könnten starten, auch mit Einschränkungen.“ Wenn man sich die Inzidenz-Zahlen anschaue, sei die Situation schwierig, daher könne er die Maßnahmen verstehen und mittragen, aber speziell im Fitness- und Tanzbereich trage man ja auch viel zur physischen und psychischen Gesundheit bei, so Wankmüller.

Mehrwertsteuersenkung gefordert

Was die finanzielle Unterstützung des Bundes betrifft, fordert Wankmüller eine Mehrwehrtsteuersenkung, so wie es in der Gastronomie bereits angewendet worden sei. Im Herbst habe es noch den Umsatzersatz gegeben, seit Jänner seien die Unterstützungszahlungen aber dürftig geleistet worden.

Was vielen der Sport- und Freizeitbetriebe zu schaffen mache, sei die fehlende Perspektive für den Sommer. Auch in Hinblick auf die Reisebeschränkungen in den Nachbarländern. Allein Camping mache 20 Prozent der Nächtigungen in Kärnten aus, so Wankmüller.

„Sport ist Gesundheitsmotor“

Am Dienstag meldete sich auch Kärnten Sport Obmann Arno Arthofer zu Wort. In einer Aussendung sagte er, die erneute Verlängerung des Lockdowns sei ein weiterer harter Schlag für den Gesundheitsmotor Sport. Organisierter Sport im Freien werde damit weiterhin in weite Ferne gerückt. Arthofer sagte, es scheine, als ob manche Entscheidungsträger in einer Parallelwelt leben, denn Sport sei der Gesundheitsmotor der Gesellschaft. Laut einer Schätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO werde geschätzt, dass an die fünf Millionen Menschen in Europa an den Folgen von Bewegungsmangel sterben könnte, so Arthofer.

Im Handel sei klar geregelt, dass pro Kunde eine Fläche von 20 Quadratmeter zur Verfügung stehen müsse. Nicht geregelt sei jedoch zum Beispiel ein geordnetes Outdoor-Training in Kleingruppen, wo viel größerer Abstandsregeln eingehalten werden könnten. Zusätzlich stellen Selbsttestungen für Vereine und ihre Sportlerinnen und Sportler kein Problem dar und wären auch auf Grund der Vorhandenen Strukturen im Vereinswesen sofort durchführbar, so Arthofer.