Am Ende des dreiwöchigen Kuraufenthalts im Josefinenhof in Villach-Warmbad müssen die Kurgäste 1.400 Therapieminuten nachweisen. Regina und Martin Wilfing aus Wien haben die erste Kurwoche hinter sich. Physiotherapeutin Andrea Münzer bringt die beiden noch immer an ihre Grenzen, sagen sie. Die Verschnaufpause mit Schutzmaske ist immer noch gewöhnungsbedürftig, so Regina Wilfing: „Es ist ein bisschen schwieriger, man bekommt ein bisschen weniger Luft.“
„Gruppen wurden verkleinert“
Physiotherapeutin Andrea Münzer sagte, die Gruppen seien verkleinert worden. Bei den Indoor-Behandlungen könne damit der Zwei-Meter-Abstand gewahrt werden. Da gebe es auch Markierungen als Sicherheit für Mitarbeiter und Patienten.
Kuren während der Pandemie
Eine Sparte bleibt von der Coronavirus-Pandemie bisher so gut wie unberührt: der Kurtourismus. Allerdings werden auch deutlich weniger Kurgäste zugelassen, um die CoV-bedingten Sicherheitsvorkehrungen einhalten zu können.
Jeder, der als Gast ins Haus kommt, wird sofort auf das Coronavirus getestet und dann auf sein Zimmer geschickt, bis das Ergebnis vorliegt. Ab diesen Zeitpunkt herrscht Maskenpflicht im Haus, sagte Nadja Schragl vom Thermenparkhotel Josefinenhof. Man habe gewisse Sicherheitsvorkehrungen getroffen, so seien etwa die Essenszeiten ausgeweitet worden, damit die Abstände eingehalten werden können. Es gebe auch keinen Buffetbetrieb, alle Speisen werden serviert.
Die einzige Möglichkeit, die Tischnachbarn auch ohne Maske kennenzulernen, bietet sich beim Essen. Auch das aber mit gebotenem Abstand und Abtrennung. Nur Paare dürfen ohne Barriere zusammensitzen.
Strenge Auflagen auch in Bad Bleiberg
Nach strikten Auflagen läuft auch der Betrieb im Humanomed Gesundheits- und Wellnesshotel Bleibergerhof in Bad Bleiberg. Hier gibt es die Einschränkung, dass private Kurgäste bis auf Weiteres keinen Zutritt haben. Beherbergt werden nur die, die über die Sozialversicherungen ihren Aufenthalt genehmigt bekamen. Andrea Leitner vom Humanomed Bleibergerhof sagte, es sei ein großer Unterschied zum Hotelbetrieb. Es gebe kein a la carte Geschäft, die Gäste haben genaue Vorgaben zu Therapien und ihre Arztgespräche. Es sei ein Riesenunterschied zum Privataufenthalt.
Die Sozialversicherungen schreiben viele Maßnahmen vor, so Leitner, das reiche von der Anzahl der Personen im Pool bis zum Abstand zwischen den Ergometergeräten. Auch hier gebe es zwei Essenszeiten, damit viel Platz bleibe.