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Coronavirus

Präsenzunterricht nur mit Tests

Am kommenden Montag startet an den Kärntens Schulen wieder der Präsenzunterricht. Volkschüler starten im Regelbetrieb, alle anderen Schulformen im Schichtbetrieb, begleitet von Maskenpflicht und regelmäßigen Antigen-Schnelltests, die die Schüler selbst machen müssen.

Im Vorfeld der Tests machen Protestbriefe die Runde. Eltern machen darin gegen die Tests von Schülern mobil. Die vorgefertigten Anwaltschreiben kursieren derzeit in sozialen Medien und werden an Schulen, Bildungsdirektionen und Elternvereine verschickt. Darin wehren sich Eltern gegen die Testung ihrer Kinder und die damit verbundene Ausschließung vom Präsenzunterricht.

Eltern wehren sich gegen Testung

Laut Stefan Sandrieser von der Lehrergewerkschaft ähnelt der Protest bereits jenem der Maskengegner. Lehrer und Direktoren werden in den Schreiben aufgefordert, die Vorgaben des Ministeriums nicht zu erfüllen. Die Eltern berufen sich dabei auf das Recht auf Bildung, sagte Sandrisser. Jene Kinder die Zuhause bleiben müssen werden aber natürlich auch mit dem nötigen Material versorgt und bekommen auch Arbeitsblätter, sie können lediglich nicht in der Schule Unterrichtet werden, sagte Sandriesser.

Präsenzunterricht startet am Montag

Am kommenden Montag startet an den Kärntens Schulen wieder der Präsenzunterricht.

Drohungen an Lehrer

Den Lehrern wird zum Schulanfang nächste Woche auch gedroht. Deswegen machen sich auch viele Lehrer sorgen, sagte Sandriesser. In den Briefen werde den mit Klagen gedroht, sollten die Aufforderungen nicht erfüllt werden.

Bildungsdirektor Robert Klinglmaier sieht die Schreiben gelassen. Genau wie bei der Maskenpflicht gebe es natürlich Eltern, die sich beschweren. Für diesen Fall geben es von der Bildungsdirektion ein Standardschreiben, dass diese Tests Voraussetzung für den Präsenzunterricht seien. Wer an den Tests nicht teilnehmen will, kann auch nicht am Präsenzunterricht teilnehmen, sagte Klinglmaier.

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Ohne Tests mit diesen Test Kits kann kein Kind am Präsenzunterricht teilnehmen

Klinglmaier betonte, dass es 65.000 Schüler und knapp 100.000 Eltern gebe und bisher nur rund 200 Schreiben bei der Bildungsdirektion eingelangt seien. Oft seien diese nur Standardschreiben bei denen selbst das Datum nicht stimme. Die Bildungsdirektion antworte auch jedem einzelnen Schreiben, sagte Klinglmaier.

Elternvertretung für Tests

Die Tests seien einfach der Preis dafür, sagte auch Werner Rainer, Elternvertreter im Pflichtschulbereich. Er habe auch Verständnis für die Protestbriefe, man könne es aber leider nicht allen gerecht machen. Wer in die Schule will muss sich testen lassen. Das einzige was sich Rainer wünsche sei, dass die Tests Zuhause erfolgen und nicht in den Schulen. Somit würde auch nicht Gefahr bestehen, auf dem Weg zur Schule in den öffentlichen Verkehrsmitteln Menschen anzustecken.