Kräuter- Tinkturen
Kräutermanufaktur Auwald
Kräutermanufaktur Auwald
Wirtschaft

Altes Kräuterwissen neu entdeckt

Drei junge Kärntner haben eine Kräutermanufaktur in Krumpendorf gegründet, in der sie mit Hilfe von altem Wissen und regionalen Produkten Kräutertinkturen und Tees zubereiten. Sie möchten altbewährtes Kräuterwissen mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen kombinieren.

Im Lockdown der Coronavirus-Pandemie setzten sich die drei Freunde Nina Danhofer, Julia Weissnar und Roman Schaller zusammen und entwickelten ihre Idee. Bald darauf entstand aus einer Leidenschaft heraus ein Unternehmen, die Kräutermanufaktur Auwald, so Roman Schaller: „Diese Sache mit den Kräutern hat uns immer schon gefallen. Wir sind viel in der Natur unterwegs und das war so der Auslöser.“

Die meisten Kräuter werden selbst gesammelt

In der kleinen, aber feinen Kräutermanufaktur verarbeiten die drei Freunde ihre gesammelten Kräuter zu hochwertigen Tinkturen, Tees und anderen Pflanzenprodukten, sagte Nina Danhofer: „Wir waren fleißig selbst klauben, auf Almen, auf Grundstücken von Freunden und bei befreundeten Almbesitzern. Man muss aber so sagen, dadurch, dass das jetzt immer mehr wird und immer mehr Bestellungen kommen, jetzt stemmen wir das nicht mehr mit dem Klauben. Deshalb haben wir jetzt ausgewählte Partner, von denen wir die Kräuter beziehen. Jetzt ist Winter, die Vorräte sind jetzt auch nicht so, dass wir ewig damit auskommen.“

Die drei Jungunternehmer
Kräutermanufaktur Auwald
Nina, Roland und Julia bei der Arbeit

Dennoch gehe man auch noch selbst sammeln, im Frühjahr gehe es wieder los. Respekt vor der Natur, Regionalität, Nachhaltigkeit und Transparenz sind das Credo ihrer Arbeit. Alle Produkte entstehen in reiner Handarbeit. Auch beim Ansetzen und Abfüllen geschieht alles in Handarbeit, ohne maschinelle Hilfe. Selbst die Etiketten werden mit der Hand beschriftet. Die fertigen Produkte sind eine wirkliche Gemeinschaftsproduktion, so Julia Weissnar: „Es gibt so Bereiche, wo jeder von uns etwas besonders gut kann aber wir sind alle für das gesamte Konzept zuständig. Wenn man sich so ein Fläschchen anschaut dann denkt man sich, da kann ja nicht so viel dahinter sein. Aber grundsätzlich steckt da ganz viel Zeit und Kopf dahinter.“

Traditionelle Rezepte wurden weiter entwickelt

Gearbeitet wird nach traditionellen Rezepten, die weiter entwickelt wurden. Für die Produkte von Blutwurz bis zur Betthupferl-Tinktur werden der große Teil an Zutaten von den Dreien auf den Wiesen und Almen per Hand gepflückt. Sie sind aber immer wieder auf der Suche nach Helfern: „Es wäre natürlich super, wenn Kärntner Bauern sagen, sie bauen auch Kräuter an, die wir dann auch kaufen können, also ungetrocknet, einfach nur, damit wir die nutzen und verarbeiten können“, so Nina Danhofer.

Die Wirkstoffe der Pflanzen sind mittlerweile nahezu in Vergessenheit geraten. Umso mehr freuen sich die drei Jungunternehmer, dass das Interesse daran steigt, sagte Roman Schaller: „Nicht nur die ältere Generation, sondern auch Jüngere sagen, wir interessieren uns dafür, wir wollen wieder zurück zum Ursprung. Wir haben so viele tolle Kräuter vor der Haustür, was kann ich damit machen. Also das Interesse ist auf alle Fälle da.“