A10 nach Murenabgang
ORF/Dakskobler
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Verkehr

Nach A10-Sperre: Zweite Mure verlegt B99

Die Tauernautobahn (A10) bleibt nach einem Murenabgang bei Gmünd in beiden Richtungen bis zumindest Mittwochabend gesperrt. Dienstagnachmittag verlegte eine zweite Mure in Seeboden die Katschbergstraße (B99) und beschädigte einen Pkw.

Der Murenabgang zwischen Gmünd und Rennweg nahe Kremsbrücke sorgt seit Dienstag 11.30 Uhr für eine Totalsperre der Tauernautobahn (A10). Südlich des unterspülten Brückenpfeilers gab es ebenfalls Probleme bzw. einen zweiten Murenabgang – dabei wurde auch die B99 „zur Gänze verlegt“, wie es im Polizeibericht hieß. Ein vorbeifahrendes Auto wurde von der Mure getroffen und schwer beschädigt, Personen jedoch nicht verletzt.

B99-Totalsperre wegen „Gefahr in Verzug“

Der zweite Murenabgang ereignete sich Dienstagnachmittag gegen 17.10 Uhr. Da laut Polizei immer wieder große Steine und Erdreich nachrutschten, musste die B99 zwischen Trebesing und der Altersbergbrücke wegen „Gefahr im Verzug“ für den gesamten Verkehr gesperrt werden. Die Dauer der Sperre sei derzeit nicht absehbar, am Mittwoch wird die Situation von einem Geologen neu beurteilt, hieß es. Pkw werden laut Polizei über die Trebesingerstraße umgeleitet.

Mure unterhalb eines A10-Brückenstützpfeilers

Bei der A10 ereignete sich der Hangrutsch unterhalb eines Stützpfeilers der Hangbrücke Pressingberg bei Unterkremsbrücke. Direkt unter der Stütze ging eine rund 100 Meter lange und 30 Meter breite Mure ab. Ein Autolenker hatte den Murenabgang gegenüber der Katschbergstrasse entdeckt und daraufhin die Polizei verständigt. Die Autobahn war daraufhin aus Sicherheitsgründen für den gesamten Verkehr gesperrt worden.

Stau A10 Sperre nach Murenabgang
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Stau und Kolonnenverkehr vor der Abfahrt Gmünd/Maltatal

Spezial-Tiefbaufirma mit Experten vor Ort

Seit 7.00 Uhr ist eine vom Autobahn- und Schnellstraßenbetreiber ASFINAG beauftrage Spezial-Tiefbaufirma vor Ort. Es gilt abzuklären – wie sehr die Mure – die unter dem A10 Brückenpfeiler bei Unterkremsbrücke abgerutscht ist – die Standfestigkeit des Brückenbauwerkes beeinflusst haben könnte.

Dabei werden Teile des Abrutschkegels abgegraben und die Erdmassen dann Schicht für Schicht untersucht, sagte der Regionalleiter der ASFINAG in Kärnten – Gerald Steiner: "Die Experten sind vor Ort – Geologen, Geotechniker, am Dienstag war auch ein Statiker vor Ort. Sie schätzen die Lage ein und kennen den Hang und die Brücke.“

Pfeiler sehr stabil – keine weiteren Muren

Ein Statiker und ein Geologe begutachteten auch am Dienstag Hang und Brückenpfeiler. Die gute Nachricht – zumindest in der Nacht auf Mittwoch – gab es keine weiteren großen Abrutschungen des Hanges unter der Pressingberg-Hangbrücke. Laut Gerald Steiner ist der betroffene Brückenpfeiler sehr stabil verankert: „Dieser Pfeiler ist sehr stabil, er geht elf Meter in den Hang – in den Felsen und die Erde – hinein, ist auch zum Hang hin gesichert und steht damit an und für sich bombenfest. Durch den Hangrutsch waren wir uns aber nicht sicher, ob nicht irgendeine statische Beeinflussung stattgefunden hat. Sicherheit geht vor.“

Murenabgang führt zu Tauernautobahn-Sperre

Die Tauernautobahn ist am Dienstag nach einem Murenabgang bei Gmünd in beiden Richtungen gesperrt worden. Der Hangrutsch hatte sich zu Mittag unterhalb eines Stützpfeilers der Unterkremsbrücke ereignet. Nachdem der Hang noch immer instabil ist und weiteres Material bis in die Lieser abrutscht ist, haben Statiker und ein Geologe den Hang und den Brückenpfeiler begutachtet und überprüft.

Hang muss jedenfalls saniert werden

Nach der Begutachtung sollen alle Daten ausgewertet und auch evaluiert werden. Am Mittwochnachmittag tagt dann nochmals der Krisenstab, danach wird entschieden wie es weiter geht – also ob die Totalsperre aufrecht bleiben muss oder aufgehoben werden kann. Fest steht, dass der Hang im Bereich des Murenabganges auf jeden Fall saniert werden muss.

Lkw müssen großräumig über die A1-Westautobahn und die A9-Pyhrnautobahn beziehungsweise über die A2-Südautobahn und die A9 ausweichen. Pkw kommen auf der A10 in Richtung Norden bis Gmünd, in Richtung Süden bis Rennweg, sie werden dazwischen über die Katschberg Straße (B99) umgeleitet. Die B99 ist zwischen Trebesing und Lieserbrücke wegen des Erdrutsches nicht passierbar, die Autos werden in diesem Bereich von Gmünd bis Seeboden über die A10 geleitet.