Coronavirus

Wegen Andrangs auch mobile Tests geplant

Angesichts verpflichtender Tests vor einem Friseur- oder Pedikürebesuchs sind die zwölf Kärntner Teststraßen gut gebucht. Neben Ärzten, Apotheken und Betrieben, bei denen gratis getestet werden soll, wird es bald auch mobile Teams für ländliche Regionen geben.

Es sei erfreulich, dass Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) der Forderung nach kostenlosen Tests in Apotheken nachkomme. Man appelliere an die Apotheker, möglichst flächendeckend an der Aktion teilzunehmen, sagten Landeshauptmann Peter Kaiser und Gesundheitsreferentin Beate Prettner (beide SPÖ) am Freitag. Die teilnehmenden Apotheken werden vom Bund pro Testabnahme bezahlt.

Anerkennung von Selbsttests gefordert

Allerdings könne das nur ein Schritt von mehreren sein, die Politiker fordern daher dringend eine Anerkennung der so genannten Nasenbohrertests: „Nachdem Expertinnen und Experten die Aussagekraft der Nasenbohrertests anderen Tests gleichstellen, kann die logische Konsequenz nur sein, dass auch diese endlich anerkannt und gültig werden. Wir würden damit der Bevölkerung viel Aufwand ersparen und die so wichtigen Testungen vorantreiben“, sagte Kaiser.

Kärnten hat seit 1. Februar zwölf Teststellen mit 24 Teststraßen in allen Bezirken eingerichtet – mehr dazu in Alle Teststraßen in Kärnten. Alleine hier könne man bis zu 40.000 Tests pro Woche abwickeln.

Kein Test ohne Anmeldung

Die Anmeldung ist im Internet über Österreich testet bzw. telefonisch unter 0800 220 330 täglich von 7.00 bis 22.00 Uhr möglich.

Versorgung für ländliche Regionen

Man sei zusätzlich gerade dabei, mobile Testteams aufzustellen. Vor allem ländliche Regionen werden davon massiv profitieren. Landesrat Martin Gruber (ÖVP) sagte, Testteams vom Roten Kreuz sollen mobil jene Regionen befahren, die relativ weit von den stationären Teststellen entfernt liegen. Damit komme man dem Ziel näher, deutlich regionaler testen zu können, nicht nur in den Bezirkshauptstädten.

Teststraßen werden gestürmt

Der Ansturm auf die zwölf bestehenden Teststraßen stieg im ganzen Land, seit die Lockerungsschritte bekannt gegeben wurden. Das würden regelmäßige Auswertungen zeigen, sagt Gerd Kurath, der Coronavirus-Sprecher des Landes. Kärntenweit seien nur noch einige freie Termine in den Teststraßen zu haben: „Wir werten das natürlich regelmäßig aus. Am Wochenende des 6. und 7. Februar sind die Timeslots schon sehr ausgefüllt. Jeweils beide Tage über 90 Prozent. Aber im Laufe dieser Woche und auch nächste Woche gibt es noch jede Menge Platz um getestet zu werden.“

Team Kärnten will weiteren Ausbau

Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer fordert weiter, die Kapazitäten für Gratis-Tests in ganz Kärnten auszubauen. In jeder Gemeinde müssten Möglichkeiten geschaffen werden und das zu Öffnungszeiten, die der Lebensrealität der Menschen entsprechen. Ebenfalls müsse es möglich sein, auch am Wochenende jederzeit zu einem Test zu kommen. Im Bereich der Städte verlangt Köfer, Testangebote bei großen Plätzen bzw. bei städtischen Hot Spots einzurichten, in Klagenfurt zum Beispiel im Bereich des Neuen Platzes.

Zuschüsse für betriebliche Tests

Das Tragen einer FFP2-Schutzmaske ist vielfach vorgeschrieben -überall dort, wo man während der Berufsausübung auf engem Raum mit anderen Menschen zu tun hat. Für die Ausübung bestimmter Berufe müssen sich Arbeitnehmer regelmäßig Covid-Tests unterziehen. Für den Zeit- und Kostenaufwand muss der Arbeitgeber aufkommen, sagt AK-Arbeitsrechtsexperte Wolfram Lechner: „Das gilt im schulischen Bereich, auch im Bereich von Kindergärten, es gilt aber überall dort auch im Handel, Gewerbe und bei den Dienstleistungen, wo es unmittelbaren Kundenkontakt gibt.“

Auch für Arbeitspendler aus dem benachbarten Ausland fällt ab 10. Februar die Registrierungs- und Testpflicht an, so Lechner: „Prinzipiell ist es so, dass derzeit – wenn Leute aus dem Ausland einreisen wollen – einen Test haben müssen, der eine gewisse Stundenanzahl nicht überschreiten darf vom Alter her. Wenn das betriebsbedingt anfällt, dann ist der Arbeitgeber verpflichtet, die Kosten hierfür zu übernehmen.“

Pro durchgeführtem Antigen-Test wird es ab Mitte des Monats einen Zuschuss von zehn Euro geben. Die Abrechnung erfolgt im Nachhinein. Die Anmeldung für den Zuschuss für Unternehmen, die innerbetriebliche Tests anbieten, startet ab Montag. Sie wird über die Wirtschaftskammer abgewickelt. Wie Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck betonte, sollen diese Tests nicht nur Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern auch deren Angehörige und die Bürgerinnen und Bürger in den jeweiligen Gemeinden in Anspruch nehmen können.