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Industrie kam relativ gut durch Krise

Trotz der Pandemie, des Lockdowns und der Reisebeschränkungen ist die Kärntner Industrie bis dato relativ gut durch die Krise gekommen. Dennoch beträgt der wirtschaftliche Schaden für die Kärntner Industrie mehr als 430 Millionen Euro. Zwei Drittel der Betriebe meldeten eine gute Geschäftslage und Auftragsbestand.

Zwischen acht und neun Milliarden Euro beträgt der jährliche Produktionswert der Kärntner Industrie. Die erste Phase der Coronavirus-Krise hat jedoch, laut Berechnungen des Wirtschaftsforschungsinstitutes Economica, einen Schaden von fast 430 Millionen Euro verursacht. Mehr als zwei Drittel der Betriebe beurteilen die Geschäftslage aber dennoch derzeit als „gut“, das ist eines der Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage der Industriellenvereinigung (IV) Kärnten.

Sorgenkind ist der Export

Es bestehe jedoch große Vorsicht bei der Einschätzung der Situation für die nächsten Monate, sagte Timo Springer, der Präsident der IV Kärnten. Nicht einmal jeder fünfte Betrieb glaubt an eine positive Situation in sechs Monaten. Die meisten Betriebe rechnen damit, dass die Wirtschaftslage gleich bleibt.

Sorgenkind sei derzeit aber der Export. Nur jeder zweite Kärntner Industriebetrieb schätze die Lage bei den Auslandsaufträgen als „gut“ ein. Vor allem die globalen Reiseeinschränkungen seien problematisch für die Exporte.

Plus für Industrie: Frühzeitige CoV-Tests

„Warum die Industrie bisher besser als andere Branchen durch die Krise gekommen ist, liegt einerseits daran, dass es die Industrie rasch geschafft hat, ein sicheres Arbeitsumfeld mit Einhaltung aller Sicherheitsmaßnahmen zu gewährleisten, und nicht zuletzt daran, dass die Industrie frühzeitig begonnen hat, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu testen oder ins Homeoffice zu schicken“, sagte Springer.

Ein weiterer Faktor sei die Tatsache, dass Aufträge im Bereich der Industrie meist längerfristig abgearbeitet werden können, was die Planungssicherheit deutlich erhöhen würde, so Springer.

Springer: Weg vom Lockdown-Gedanken

Timo Springer fordert, vom Lockdown-Gedanken weg zu kommen. „Mit den drei ’G’, den Geimpften, den Genesenen und den Getesteten ist es nach unserem Verständnis so, dass die Ansteckungsgefahr drastisch reduziert ist. Für diese Personengruppen sollte man doch überlegen, so rasch wie möglich, möglichst viel wieder zuzulassen.“

Die Zukunftserwartungen des IV-Präsidenten seien derzeit jedenfalls positiv. Vieles, was im letzten Jahr verloren gegangen ist, könne aufgeholt werden, Voraussetzung sei aber die schrittweise Öffnung aller Sektoren, sagte Springer.