Während einige Krebsarten früh erkannt und behandelt werden können, gibt es leider immer noch Erkrankungen, die die Ärzte vor eine große Herausforderung stellen, wie etwa Eierstockkrebs. Im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in St. Veit an der Glan erhalten jährlich etwa 20 bis 30 Frauen die Diagnose Eierstockkrebs. Bei etwa zehn Prozent der Fälle ist die Erkrankung genetisch bedingt.
Eierstockkrebs: Keine Früherkennung möglich
Das besonders heimtückische an der Erkrankung ist, dass sie meist erst sehr spät festgestellt wird, sagte der Vorstand der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe, Freydun Ronaghi. „Die Problematik an dieser Erkrankung ist, dass es keine Früherkennung dafür gibt, im Gegensatz etwa zu Gebärmutterhalskrebs oder Gebärmutterschleimhautkrebs oder Brustkrebs, da gibt es sehr gute Früherkennungsmöglichkeiten, beim Eierstockkrebs leider nicht.“
Donnerstag ist Weltkrebstag
Der 4. Dezember ist unter anderem jenen rund 3.500 Personen gewidmet, die in Österreich jedes Jahr an Krebs erkranken. Während einige Arten früh erkannt und gut behandelt werden können, stellen andere die Mediziner vor große Herausforderungen.
Wenn der Eierstockkrebs entdeckt wird, befindet er sich meist schon in einem höheren Stadium, sagte Ronaghi. „Aber man muss sagen, dass in der Behandlung immer wieder neue Fortschritte gemacht werden, und neue Medikamente auf den Markt kommen, die die Überlebensrate erhöhen.“
Neue Medikamententherapie erzielt gute Erfolge
Eierstockkrebs muss, wenn möglich, operiert werden. Danach folgt eine Chemotherapie und im Anschluss daran kommen neue Medikamente zum Einsatz, die eine gute Lebensqualität ermöglichen sollen. Fachärztin Tadeja Schulz beschäftigt sich seit zwei Jahren mit dem Eierstockkrebs. Mit der neuen Medikamententherapie habe man bis jetzt sehr gute Erfolge erzielen können. Die Lebensqualität der betroffenen Frauen ist wesentlich gestiegen, weil der Tumor nicht sofort wieder kommt, sagte Schulz.
„Die Chemotherapie beschädigt die DNA von Tumorzellen, und diese Erhaltungstherapie mit PARP-Inhibitoren (eine neue Gruppe von Arzneistoffen; die Red.) verhindert, dass die Krebszellen die Schäden gleich wieder reparieren können und wieder wachsen. Man möchte da einfach schlauer sein, als es der Tumor ist.“
Vorbeugende Operation bei genetisch erhöhtem Risiko
Nur in ganz frühen Stadien der Erkrankung ist eine Heilung derzeit möglich. Die Medikamententherapie, die nach der Chemotherapie erfolgt, erhöht jedoch die Überlebenschance. Frauen, die nachweislich ein genetisch erhöhtes Risiko haben, an Eierstockkrebs zu erkranken, wird – sobald die Familienplanung abgeschlossen ist – eine prophylaktische Entfernung der Eierstöcke empfohlen.