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Gesundheit

CoV-Impfung: Kein Vorrang für Therapeuten

Vor allem das Gesundheitspersonal ist in Zeiten der Pandemie der Gefahr ausgesetzt, sich bei Patienten mit dem Coronavirus anzustecken. Eine Immunisierung der Physiotherapeuten scheint in weiter Ferne, nicht nur wegen der Impfstoffknappheit.

Neben Ärzten, Krankenschwestern oder Pflegern sind auch Physiotherapeuten im Zuge ihrer Tätigkeit oft in körperlichem Kontakt mit Hochrisikopatienten. Eine Priorisierung bei den Impfungen ist aber dennoch nicht vorgesehen, sagte Katrin Reichstamm, die Landesverbandsvorsitzende von Physio Austria: „Das Land Kärnten hat beschlossen, die Physiotherapeuten im freiberuflichen Bereich in die Kategorie 3 einzuordnen, das heißt moderates Risiko.“ Dagegen möchte man vehement vorgehen, um höher priorisiert zu werden.

Land sieht bei Therapeuten „moderates Risiko“

Eine Impfung scheint derzeit also in weiter Ferne und das, obwohl viele Physiotherapeuten tagtäglich einem hohen Risiko ausgesetzt sind, so Reichstamm: „Das sind jene Therapeuten, die in Altersheimen arbeiten, auf geriatrischen Stationen, die Palliativpatienten betreuen, die Risikopatienten in der Praxis betreuen, die vielleicht Techniken im Mundinnenraum oder Naseninnenraum durchführen. Gerade diese Kolleginnen und Kollegen sind meiner Meinung nach einem großen Risiko ausgesetzt.“

Aus dem Gesundheitsreferat des Landes Kärnten hieß es dazu, dass Physiotherapeutinnen, die in Kärntner Alten- und Pflegeheimen arbeiten, zu den ersten Personen zählten, die geimpft wurden. Diese zählen zum externen Personal in Pflegeheimen und von dieser Personengruppe seien in Summe mehr als 1400 Externe, darunter auch Physiotherapeutinnen, geimpft worden.

Auch einheitliche Lösung bei CoV-Tests gefordert

Physiotherapeuten würden immer am Patienten arbeiten und das mindestens 30 bis 60 Minuten pro Einheit. Neben dem Tragen einer FFP2-Maske sind auch wöchentliche Coronavirus-Tests verpflichtend. Reichstamm fordert eine einfachere, einheitliche Lösung bei den Testungen für ihre Mitglieder. Lange Wartezeiten bei den Teststraßen seien bei gleichzeitig vollen Praxen unzumutbar.