Neben dem Lesachtal und dem oberen Drautal ist vor allem auch das obere Mölltal betroffen. In Bad Lainach in der Gemeinde Rangersdorf liegen laut Berechnungen 412 Kilogramm Schnee auf einem Quadratmeter Dachfläche. Die Ö-Norm sieht eine Maximallast von 320 Kilogramm vor. Bei einem mittelgroßen Haus können so zwischen 90 und 100 Tonnen an zusätzlichem Gewicht auf dem Dach zusammenkommen.
Jeder Hausbesitzer solle schauen, ob sich die Hölzer durchbiegen oder ob es Risse gebe, sagte Zimmermeister Albert Reiter. Es wäre auch nicht schlecht, das Haus zumindest zum Teil von der Schneelast zu befreien.
Nachbarn befreien Dächer von Schneelast
Die enormen Schneemengen der vergangenen Wochen sorgen in Oberkärnten nach wie vor für Probleme. Hauptproblem ist derzeit der schwere Schnee auf den Dächern. Nun helfen Nachbarn beim Abschaufeln der Dächer.
Nachbarschaftshilfe ist wichtig
In Bad Lainach schlossen sich sieben Männer und eine Frau zusammen, um ihren Nachbarn zu helfen und wollen so das Schlimmste verhindern. Gebe es „Gefahr in Verzug“ dann organisieren sich die acht Helfer kurzfristig, sagte Hans Grell. Es seien sofort alle zur Stelle und so könne man die Dächer in kurzer Zeit von der Schneelast befreien. So schaffe man zwei bis drei Dächer pro Tag. Mit Hilfe eines alten Sägeblattes könne der Schnee Schicht für Schicht abgetragen werden, sagte Marco Grell.
Die freiwilligen Helfer werden von der Bergrettung professionell gesichert. Es werde eine Verankerung gemacht und dort können sich die Helfer am Seil anhängen, sagte Christine Maier von der Bergrettung Winklern.
Nie dagewesene Schneemengen
So extreme Schneemengen habe es noch nie gegeben, sagte Elfriede Büchele. „Wenn ich allein im Haus bin, dann kracht es“, sagte die Hausfrau. Das sei fürchterlich und sie bekomme Angst. Nach der Schneeräumung sollte sich Frau Büchele wieder sicher fühlen.