Zwei Gleise nebeneinander
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Politik

Förderungen für Bahnlärmmaßnahmen

Die Landesregierung hat am Dienstag beschlossen, dass ein Lärmschutzfonds eingerichtet wird. Damit will man Gemeinden unterstützen, die Lärmschutzmaßnahmen entlang von Bahnstrecken errichten wollen. Der Fonds ist mit 1,5 Millionen Euro dotiert.

Unterstützt werden durch den Fonds sowohl die nötigen Grob- und Detailplanungen als auch bauliche Maßnahmen. Mobilitätslandesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP) sagte, das Land werde die Gemeinden massiv finanziell unterstützen, damit der Ausbau schneller in die Gänge komme. Man setze damit einen nächsten wichtigen Schritt für mehr Anrainerschutz. Die Richtlinien für diesen Fonds werden in den nächsten Wochen erarbeitet, Anträge sollen bereits ab März gestellt werden können. Diese Woche werde es Abstimmungsgespräche mit den Gemeinden geben, so Schuschnig.

Blick auf Koralmbahn

Vor allem im Hinblick auf die Fertigstellung der Koralmbahn im Jahr 2026 sei eine zügige Aufnahme der Detailplanungen sowie die Umsetzung der bereits geplanten Lärmschutzprojekte wichtig. Viele Projekte seien in den vergangenen Jahren ins Stocken geraten, da sich die Gemeinden die nötige Kofinanzierung nicht leisten konnten, sagte Schuschnig. „Diese Problematik wird durch die aktuelle Corona-Lage weiter verschärft, da die finanzielle Lage der Gemeinden angespannt ist.“

Planung gemeinsam mit ÖBB

Doch die enormen wirtschaftlichen Chancen die sich für Kärnten durch die Koralmbahn künftig ergeben, dürfen keinesfalls zulasten der Bevölkerung im Kärntner Zentralraum gehen. Die Lärmschutzprojekte werden gemeinsam zwischen ÖBB, Land und Gemeinde geplant und errichtet. Grundlage dafür sei eine detaillierte Lärmstudie und ein abgestimmter Errichtungsplan. Die Hälfte der Kosten übernimmt die ÖBB, der verbleibende Anteil wird entsprechend eines Kostenteilungsschlüssels zu gleichen Teilen vom Land Kärnten und der Standortgemeinde getragen.

Nur noch leise Waggons erlaubt

Allein für den Streckenabschnitt zwischen Klagenfurt und Velden am Wörthersee seien bereits über 15 Mio. Euro in Lärmschutz investiert worden, wobei die Gemeinden einen Millionen-Anteil zu tragen hatten. Nach harten Verhandlungen werde die Strecke bei der Europäischen Union zum ‚leisen Korridor‘ erklärt. Das bedeute, dass ab 2024 keine lauten Güterwaggons mehr auf dieser Strecke erlaubt seien.

FPÖ: Eigene Gütertrasse planen

Die FPÖ fordere seit Jahren einen wirksamen Lärmschutz ein, so Obmann Gernot Darmann in einer Aussendung. Neben stärkeren Lärmschutzmaßnahmen an der Strecke müsse aber auch endlich eine eigene Güterverkehrstrasse fertig geplant und zügig umgesetzt werden. Als kurzfristige Maßnahmen gegen den Bahnlärm könnte die Regierung eine Tempo 50-Beschränkung für Güterzüge im Ortsgebiet und ein Nachtfahrverbot für laute Güterzüge sofort umsetzen. Das würde die massiven Lärmeinwirkungen auf die 200.000 betroffenen Bürger deutlich minimieren.