Erlenzeisig
Birdlife/Hannah Assil
Birdlife/Hannah Assil
Chronik

Erlenzeisig war meistgezählter Vogel

Die jährliche Wintervögelzählung der Naturschutzorganisation Birdlife zeigt, dass im Siedlungsraum zwar insgesamt weniger Vögel gezählt worden sind, die meisten Tiere, nämlich 68.624, wurden jedoch in Kärnten gesichtet. Das entspricht einem Zehntel des gesamten Bestandes, der heuer erfasst wurde. Meistgezählter Vogel war der Erlenzeisig.

Österreichweit wurde mehr als eine halbe Million Vögel gezählt. Häufigster Wintervogel in Österreich war der Haussperling (Spatz), gefolgt vom Feldsperling und der Kohlmeise. Auf Platz vier liegt die Amsel. Dieses Endergebnis lieferten insgesamt 21.865 Teilnehmer. Der Rückgang der gezählten Vögel pro Garten von 31 im Jahr 2020 auf rund 29 im Jahr 2021 erklärt sich wohl mit dem milden Dezember und dem ausreichenden Nahrungsangebot durch Baumsamen in den Wäldern. Viele Vögel zogen es vor, außerhalb der Siedlungsräume und damit fern der Futterhäuschen zu bleiben.

Schwarm von Erlenzeisigen
Birdlife/Florian Egger
Erlenzeisige treten in größeren Schwärmen auf

Kärnten: Erlenzeisig häufigster Vogel

2.298 Kärntner haben sich an der Wintervogelzählung beteiligt. Das sind um rund tausend mehr als im Vorjahr. An 1.803 Standorten, wo sich Futterhäuschen befinden, wurden die Zählungen durchgeführt. Pro Garten in Kärnten wurden durchschnittlich 38 Vögel gezählt. Dieser Wert liegt um ein Drittel über dem bundesweiten Durchschnitt von 29 Vögeln pro Garten. Erlenzeisige waren besonders häufig zu beobachten, sagte Andreas Kleewein von Birdlife Kärnten. Sie machten knapp 15 Prozent aller beobachteten Vögel aus und waren damit mit exakt 9.223 Vögeln Kärntens häufigste Wintervögel in den Gärten, 17 Mal so häufig wie im Vorjahr.

„Der Grund liegt darin, dass diese aus Nord- und Nordosteuropa kommenden Vögel bei uns schon seit Anfang November Rast machten, weil wir im Jahr 2020 ein so gutes Baumsamenjahr hatten“, sagte Kleewein. Der Erlenzeisig fand also sehr viele Samen, vor allem von der Fichte, und musste nicht in sein normales Winterquartier ans Mittelmeer weiter ziehen, sondern blieb in großer Zahl in unseren Breiten.

Feldsperling
Biedlife/Lisa Lugerbauer
Der Feldsperling war die in Kärnten am zweithäufigsten gesichtete Vogelart

Erlenzeisig tritt dominant in Schwärmen auf

Parallel dazu sei die Beobachtung der Meisen rückläufig, sagte Kleewein. Die samenfressenden Meisen verschmähten aufgrund der hohen Verfügbarkeit an Baumsamen die Futterhäuschen im Siedlungsgebiet und blieben größtenteils aus. Es wurden jeweils rund ein Drittel weniger Kohlmeisen und Blaumeisen sowie um mehr als ein Drittel weniger Tannenmeisen gegenüber dem Vorjahr gezählt.

Haussperling (Spatz)
Birdlife/Hannah Assil
Der Vojahressieger, der Haussperling (Spatz), wurde auf Platz 3 verwiesen

Außerdem sei der Erlenzeisig sehr dominant in seinem Auftreten. „Er kommt in großen Schwärmen mit 20 bis 80 Stück zu einer Futterstelle. Da getrauten sich verschieden Vogelarten nicht mehr hin.“ Der Vorjahressieger Spatz wurde auf Platz 3 verwiesen. Der Feldsperling machte hingegen einen Platz gut und wurde zweithäufigster Wintervogel.