Am Klagenfurter Heuplatz betreibt Roland Flatschacher ein Tattoostudio, das aber wegen des Lockdowns seit Wochen geschlossen ist. Die Zwangspause nutzte der gebürtige Salzburger, um einen neuen Geschäftszweig zu entwickeln. Dabei stehen Hirsch- und Dammwildfelle im Mittelpunkt.
Seit einigen Wochen bemalt und tätowiert Flatschacher Tierfelle und alte Möbelstücke: „Die Idee ist entstanden, weil wir nicht mehr auf Haut tätowieren dürfen, dass ich einmal Hirschleder probiere. Ich habe versucht, kleine Sachen auf Hirschleder zu tätowieren, das hat ganz gut geklappt. Das haben wir online gestellt und große Projektanfragen bekommen. Das reißen sie uns aus der Hand.“
Möbel ganz individuell
Mit einem alten Sessel, der „tätowiert“ wurde, fing alles an: "Wir kaufen alte Möbel, machen da die Tattoos drauf, entweder auf Kundenwunsch oder in unserem Design. Derzeit fertigt der Wahlkärntner ausschließlich individuelle Möbelstücke an: „Super geeignet sind alte Stühle mit hellem Leder, die entweder schon beledert sind oder wir bringen unser eigenes Leder an, das kommt von einem Lederer aus St. Johann.“
Auf Haut wird Geometrie bevorzugt
Das Tätowieren von Tierleder war eine neue Erfahrung: „Die ganze Symmetrie der Haut ist anders, eine tote Haut ist viel härter.“ Bei den Tattoos auf Haut spezialisierte sich Flatschacher auf geometrische Muster: „Mein Schwerpunkt ist blackwork, Arbeiten mit schwarzer Farbe und schwarzen, grauen und weißen Tönen. Alles besteht aus sacred Geometrie, heiliger Geometrie, wie die Blume des Lebens. Viele Sachen auch mit Dotwerk, Arbeiten mit Punkten.“ So entstand aus einer Idee im Lockdown ein florierendes zweites Standbein.